Freital - Weil längst nicht alle Stubentiger kastriert sind, Katzen zunehmend ganzjährig Kitten werfen, gibt es zahllose Katzenbabys im Freistaat. Die Folge: Tierheime müssen mit wenig Geld mehr trächtige, junge, kranke Miezen versorgen. Im Raum Dresden schlägt das Tierheim Freital Alarm.
An den beiden Standorten Reichstädt und Freital werden mittlerweile bis zu 150 Katzen gleichzeitig versorgt - Dutzende mehr als vor einigen Jahren, Tendenz steigend.
Tierheim-Chefin Regina Barthel-Marr (60) deutlich: "Wir werden dieses Jahr regelrecht von Fundkatzen überschwemmt. Das übersteigt unsere Kapazitätsgrenzen."
Schließlich müssen ausgesetzte oder wildgeborene Kitten von Tierheim-Mitarbeitern rund um die Uhr betreut, mit der Flasche gefüttert werden - alles penibel hygienisch, damit keine Krankheiten wie Zoonose oder Toxoplasmose überragen werden.
"Das ist nur durch Überstunden und Ehrenämtler zu schaffen."
Tierheim-Chefin besorgt: "Werden dieses Jahr regelrecht von Fundkatzen überschwemmt"
Sie findet: Ihre 14 Angestellten haben bessere Bezahlung verdient.
Aber das Tierheim Freital hat mit steigenden Kosten an allen Fronten zu kämpfen, ist mittlerweile auf Spenden angewiesen, weil die kommunalen Fundtierpauschalen nicht ausreichen.
Die vielen Fundkatzen machen es nicht leichter. "Wir lassen die Tiere kastrieren, bezuschusst von der Landesdirektion. Die Fördermittel reichen dieses Jahr allerdings nicht aus, wir kastrieren rund 40 Kater und Katzen auf eigene Kosten", sagt die Tierheimleiterin.
Für dieses Problem kennt sie eigentlich schon eine Lösung: "Sachsen braucht eine Chip-, Registrierungs- und Kastrationspflicht für Katzen."
Diese Forderung ist nicht neu, wird vielmehr seit Jahren von Tierschutzverbänden vorgetragen. Auch Regina Barthel-Marr sprach schon mit Ministern, um dem Anliegen Gehör zu verschaffen, bislang ohne Erfolg.
Dabei ist die Tierheim-Chefin überzeugt: "Ohne eine entsprechende Katzenschutzverordnung können wir niemals Herr der Lage werden."