Tierfutter mit Heizöl verseucht: Wer hat meine Kühe vergiftet?
Krauschwitz - Die Polizei ermittelt in einem gruseligen Fall im Dörfchen Sagar: Mit viel Aufwand vergiftete offenbar jemand die Kühe von Susann Klonz (40). Die Landwirtin kann sich die Attacke nicht erklären.
"Das kann eigentlich nur jemand sein, der etwas gegen Tiere hat", sagt Susann Klonz. In dem rund 600 Einwohner zählenden Dörfchen hält sie neun Rinder auf biologische Weise, eine Kuh wird jedes Jahr geschlachtet, das Fleisch verkauft.
Doch dieses Jahr fällt das aus, denn Wilma (†13) ist tot. Offenbar auf perfide Weise vergiftet: "Das ging schon im Herbst los", so die Bäuerin. "Da haben wir das Futter machen lassen, das hat seltsam gerochen."
Sie machte sich erst wenig Gedanken, doch dann wurden die Rinder immer kränker: "Sie wurden dünner, machten einen Buckel", so Klonz. "Am 1. Januar kippte Wilma dann um."
Nun wechselte sie das Futter und tatsächlich wurden die Rinder wieder gesünder.
"Das Futter roch nach Öl, als wir die Folie ausgeschnitten haben", sagt die Halterin. "Jemand muss das darüber gegossen haben, als es noch auf der Wiese lag."
Tierarzt wird alle überlebenden Kühe untersuchen
Doch auch mit neuem Futter wurden die Tiere wieder krank: "Wir haben auf der Koppel nachgesehen", so Susann Klonz. "Da hatten wir einen riesigen See, irgendwer hatte in einen Zu- und Abfluss Bettlaken gestopft."
Doch auch diese Stoffe waren offenbar wieder in Heizöl getränkt, hatten die Tiere erneut vergiftet. Die Überlebenden müssen jetzt erst mal vom Tierarzt kontrolliert werden.
"Der Kriminaldienst übernahm die Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz", so Polizeisprecher Marcel Malchow (32).
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel (2), privat