Thüringen macht's vor: Bekommen Sachsens Windkraft-Anwohner Geld?

Erfurt - Thüringen will Kommunen und Bürger per Gesetz am Gewinn des Windstroms beteiligen. Die Ansiedlung von Windparks soll so den Bürgern vor Ort schmackhaft gemacht werden. In Sachsen begrüßt man das in der Sache - hofft aber (noch) auf eine diesbezügliche Bundesregelung.

Vielerorts wehren sich Anwohner gegen den Bau neuer Windräder. Beteiligungsgesetze sollen den Wind-Profit unters Volk streuen und so helfen, Akzeptanz zu schaffen.
Vielerorts wehren sich Anwohner gegen den Bau neuer Windräder. Beteiligungsgesetze sollen den Wind-Profit unters Volk streuen und so helfen, Akzeptanz zu schaffen.  © picture alliance/dpa

Der Thüringer Landtag berät jetzt konkret über ein Gesetz, das fixe Einnahmen verspricht und zugleich Modelle mit günstigen Stromlieferungen zulässt.

So sieht eine Standardregelung vor, dass Kommunen im Radius von 2500 Metern um neue Windräder jeweils 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde erhalten, Bürger 0,1 Cent pro Kilowattstunde.

Auch Strafzahlungen sind in Rede, wenn es keine Einigung mit den Windanlagen-Betreibern gibt.

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Sachsens Energieminister Wolfram Günther (50, Grüne) befürwortet solche Beteiligungen der Anrainer grundsätzlich. In der Sache möchte er zum Wohl der Kommunen auch Verbindlichkeit - am besten aber bundeseinheitlich.

In Sachsen profitieren bereits Kommunen von Winderlösen. Die Verträge dazu sind jedoch individuell ausgehandelt worden und nicht transparent.

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