Test auf Elbbrücke Bad Schandau: Tonnenschweres Gerät soll Klarheit bringen
Bad Schandau - Anfang April wird die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau mehreren Belastungstests unterzogen.

Mit dem Ziel, wichtige Daten für eine mögliche Wiedereröffnung der Brücke zu gewinnen, wird vom 1. bis zum 3. April ein ferngesteuertes Schwerlastmodul über die Elbquerung gesteuert, wie das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) am Montag mitteilte.
Kurz nach dem durchgeführten Test soll bereits eine Entscheidung getroffen werden: "Eine endgültige Entscheidung, die hoffentlich zu einer Wiedereröffnung der Brücke und damit zu einer wesentlichen Entlastung der Region führt, wird ein bis maximal drei Wochen nach dem Test erwartet."
Mit dem Schwerlastmodul, das schrittweise mit einem Gewicht von 50 Tonnen beladen wird, soll die verbleibende Tragfähigkeit der seit vergangenem November gesperrten Brücke überprüft werden. Dafür wird das Gefährt in langsamer Geschwindigkeit über die Konstruktion gesteuert.
Im Testzeitraum wird außerdem der betroffene Bereich rund um die Brücke abgesperrt werden. Verkehrsteilnehmer müssen sich auf Einschränkungen einstellen, der Parkplatz an der Brückenschleife kann dann etwa nicht mehr genutzt werden.
Geringes Risiko, dass Brücke während der Tests einstürzt

Das Ministerium hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich die Kosten für die durchzuführenden Belastungstests auf rund 30.000 Euro belaufen werden.
Durchgeführt wird die Aktion dabei von der Firma Marx Krontal GmbH um TU-Professor Steffen Marx (55). Er erklärte bereits im Februar die Notwendigkeit für den Einsatz des Schwerlastmoduls: "Aktuelle Untersuchungen des verbauten Brückenstahls haben Anzeichen einer nur geringen bis moderaten Schädigung zutage gefördert – aber wir müssen im Lichte des Einsturzes der Carolabrücke auf alles gefasst sein."
Der Testablauf sieht dabei folgendermaßen aus: Das ferngesteuerte Fahrzeug wird so lange mit immer mehr Gewicht belegt, bis die Versuchsziellast von 50 Tonnen erreicht ist, oder bis erste Schäden an der Brücke auftreten.
Laut dem Ministerium besteht nur ein "geringes Risiko", dass die Elbbrücke im Zuge des Tests plötzlich einstürzt.
Titelfoto: Bildmontage: SMIL/Freystein, SMIL/Schumann