Susann (†23) nach Disco-Party ermordet: Radio-Praktikant hat Sex mit Leiche

Crimmitschau - Susann P. (23) ist beliebt, lebensfroh und genießt ihr Dasein. Eine Partynacht im Februar 2011 soll aber die letzte im Leben der jungen Frau sein. Weil sie Sex mit einem Radio-Praktikanten ablehnt, wird der zum Mörder - und berichtet für seinen beruflichen Aufstieg eiskalt über den Mordfall.

Susann P. wurde nur 23 Jahre alt.
Susann P. wurde nur 23 Jahre alt.  © privat

Am 13. Februar 2011 gegen 3 Uhr morgens fährt eine junge Frau mit ihrem Auto an einem Waldstück bei Lauenhain, einem Ortsteil des westsächsischen Crimmitschau (Landkreis Zwickau) vorbei und bemerkt einen Feuerschein. Auf dem Heimweg von einer Party fährt sie zunächst in ihr Elternhaus, informiert ihren Vater, der Ortswehrleiter ist.

Die beiden begeben sich zurück zum Brandort. Der Kamerad bittet seine Tochter, am Auto zu bleiben. Denn in dem brennenden Haufen liegt eine Leiche in Embryohaltung - typisch bei Brandopfern aufgrund des Zusammenziehens der Muskulatur, weiß Mordermittler Jan Stauß von der Zwickauer Kripo.

"Wir konnten erkennen, dass die Verstorbene längere und teilweise eingefärbte Haare hatte", erzählt er jetzt in der ZDF-Reihe "Wahre Verbrechen". Zudem können Tätowierungen und Piercings festgestellt, das Opfer aber zunächst nicht identifiziert werden.

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Zudem stellt sich aufgrund einer Vielzahl von Kippen und Taschentüchern eine schwierige Spurensuche in dem Waldstück dar. "Dieser Ort wird gern von jungen Paaren genutzt, die allein sein wollen", weiß Stauß.

Mutter meldet Tochter als vermisst und bekommt schreckliche Nachricht

An dieser Stelle verbrannte der Täter Susanns Leiche.
An dieser Stelle verbrannte der Täter Susanns Leiche.  © Bernd Rippert

Im Tagesverlauf melden eine ältere Frau und ein junger Mann ihre Tochter beziehungsweise Freundin als vermisst. Anhand der Körperverzierungen kann die Mutter ihr Kind identifizieren.

Im Vaginalbereich werden Spermaanhaftungen gefunden. Die daraus gewonnene DNA gehört zu Patrick R., einem damals 27-jährigen Radio-Reporter. Er war in der Vergangenheit durch Brandstiftung in Erscheinung getreten und seine DNA dadurch im System gespeichert.

Skurril: Der damals als Praktikant tätige R. berichtet in seiner Tätigkeit über den Mordfall, interviewt sogar Pressesprecher der Polizei. Auch Jan Stauß kennt den später identifizierten Täter vom Sehen.

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In seiner Vernehmung gibt er zu, dass Zufallsopfer Susann nach einem Discobesuch ihm den Wunsch nach Geschlechtsverkehr abgelehnt habe, sie unglücklich auf einen Stein gestürzt und dadurch zu Tode gekommen sei. Ein großer Widerspruch zu den Obduktionsergebnissen.

Mordopfer in Waldstück verbrannt: "Er war er sehr erregt, hat mit ihr Geschlechtsverkehr durchgeführt"

In Handschellen wird der Angeklagte Patrick R. am 26. Oktober 2011 zum Prozessauftakt am Landgericht Zwickau gebracht.
In Handschellen wird der Angeklagte Patrick R. am 26. Oktober 2011 zum Prozessauftakt am Landgericht Zwickau gebracht.  © Harry Haertel/Haertelpress

"Nach unserer Auffassung hat er ein Opfer für den schnellen Sex gesucht, hat unser Opfer versucht, in dem Parkstück zu vergewaltigen. Das hat nicht funktioniert und deshalb hat er sie getötet", sagt Ermittler Jan Stauß.

Patrick R. trägt die Leiche zu seinem Dienstwagen und schleppt die Tote nach kurzer Fahrt in seine Wohnung. Dort säubert er sie in der Wanne und legt sie aufs Bett. Stauß: "Da sie noch Körpertemperatur hatte, war er sehr erregt, hat mit ihr den Geschlechtsverkehr durchgeführt und gesagt, dass er relativ schnell zum Samenerguss kam."

R. wird wegen Mordes zu lebenslanger Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt, die eine vorzeitige Haftentlassung vor Ablauf von 15 Jahren unmöglich macht. Somit könnte der heute 41-Jährige 2026 freikommen.

Die Folge aus der ZDF-Reihe "Wahre Verbrechen" steht in der Mediathek zum Abruf bereit.

Titelfoto: Bildmontage: Harry Haertel/haertelpress ; Bernd Rippert ; privat

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