Streik an Sachsens Hochschule: Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte gefordert

Chemnitz/Dresden/Leipzig - Bereits am Montag wird in Sachsen gestreikt!

Robin Rottloff, ver.di-Gewerkschaftssekretär, setzt sich für die studentischen Hilfskräfte ein.
Robin Rottloff, ver.di-Gewerkschaftssekretär, setzt sich für die studentischen Hilfskräfte ein.  © Kristin Schmidt

Für den 20. November ruft die GEW gemeinsam mit ver.di ihre Mitglieder an Universitäten, öffentlichen Hochschulen, Standorten der Berufsakademie, Studierendenwerke, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und wissenschaftlichen Bibliotheken in Sachsen genauso wie die in diesen Einrichtungen tätigen studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte zum Streik auf.

Grund dafür ist eine erneute gescheiterte Verhandlung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL).

Die GEW fordert eine "kräftige" Gehaltserhöhung und gute Arbeitsbedingungen: "Die Preise sind stark gestiegen und sie steigen weiter, deshalb brauchen die Beschäftigten deutlich mehr Geld", erklärte Robin Rottloff, ver.di-Gewerkschaftssekretär. "Sie wollen mit ihren Kolleginnen und Kollegen bei Bund und Kommunen gleichziehen. Die Länderbeschäftigten dürfen nicht abgehängt werden."

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Doch auch für die studentischen Hilfskräfte setzt sich die Bildungsgewerkschaft ein: Sie will einen Tarifvertrag durchsetzen, den TV Stud. "Ohne die bundesweit mehr als 300.000 studentischen Beschäftigten würden die Hochschulen nicht laufen", betonte Rottloff. "Auch sie brauchen endlich einen Tarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen verlässlich und gut regelt."

Die Leitung der Chemnitzer TU wird auch gefordert: Es sei wichtig, die Bezahlung im Länderbereich zum kommunalen Tarifvertrag TVöD aufzuschließen. Dies locke auch dringend benötigte Arbeitskräfte.

Viele Hilfskräfte erhalten keine Mindestvertragslaufzeit

Jegliche Einigungsversuche mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) liefen bisher ohne Erfolg.
Jegliche Einigungsversuche mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) liefen bisher ohne Erfolg.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Ein weiterer Diskussionspunkt rund um die studentischen Hilfskräfte sind neben dem Lohn, der meist gerade mal am Mindestlohnniveau kratzt, auch die häufig miesen Arbeitsbedingungen.

Theresa Menzel, ver.di-Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Bildung, kritisiert: "Es gibt keine Mindestvertragslaufzeiten für die Arbeitsverträge. Die Folge ist: Manche Student/innen werden nur monatsweise befristet. Das führt zu massiven Unsicherheiten unter den betroffenen Beschäftigten. Und wer jeden Monat um seinen Job bangt, wehrt sich auch seltener gegen unfaire Behandlung durch den Arbeitgeber. Das muss endlich aufhören!"

Die von ver.di in Auftrag gegebene Studie "Jung, akademisch, prekär" weist bereits deutliche Lücken in der Einhaltung der gesetzlichen Arbeitnehmerrechte auf. Dabei gaben 90 Prozent der 11.000 Befragten an, dass sie sich mit ihrer Arbeit das Studium finanzieren. Umso wichtiger sei es nun, diese Arbeit auch fair zu be- und entlohnen.

Montagmittag findet auch am Chemnitzer Campus eine Kundgebung statt.
Montagmittag findet auch am Chemnitzer Campus eine Kundgebung statt.  © Uwe Meinhold

In Chemnitz findet am Montag um 12.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Campusplatz an der Reichenhainer Straße (nahe Mensa) statt. Bereits um 11 Uhr startet die Demo in Dresden am Fritz-Foerster-Platz und die Kundgebung in Leipzig am Campus Augustplatz.

An allen drei Orten können sich Mitglieder auch vor Ort in die Streiklisten eintragen. Wer nicht vor Ort sein kann, hat ab Montag auch die Möglichkeit, sich online unter www.streikliste.de einzutragen.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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