Strategiepapier fürs Bildungsland: Sachsen will Kopfnoten behalten
Dresden - Kopfnoten bleiben! Der sächsische Landtag diskutierte am Donnerstag über den Strategieprozess "Bildungsland Sachsen 2030". So notwendig die Weiterentwicklung des sächsischen Schulsystems ist, so überflüssig war die Diskussion darum.
Das hatte vor allem einen Grund: Der Prozess ist noch gar nicht abgeschlossen. Die von der CDU beantragte Debatte darf also getrost als Lückenfüller betrachtet werden, frei nach dem Motto: "Reden wir doch mal über ungelegte Eier!"
Warum dann noch darüber schreiben? Ganz einfach: So viel Lob quer durch die Landtagsparteien wie gestern gab es für eine CDU-Initiative sonst kaum.
Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) hatte in dem Prozess von einer Expertenkommission Verbesserungsvorschläge in vier Handlungsfeldern erarbeiten lassen, die dann in fünf Bildungsforen diskutiert und bewertet wurden.
Die Ergebnisse liegen vor - das Strategiepapier, das daraus als Leitfaden für die nächsten Jahre erarbeitet wird, soll erst Mitte Mai vorgestellt werden.
Einen Punkt daraus ließ Piwarz in seiner Rede bereits durchblicken: Viele Bildungsforen, aber auch Kommunen und Schulleitungen lehnten die von den Experten ins Spiel gebrachte Abschaffung der sogenannten Kopfnoten für Verhalten und Mitarbeit ab. "Und das werden wir auch entsprechend berücksichtigen", so Piwarz.
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