Stasi wollte Augustusburg zum Isolierungslager machen

Augustusburg - Im Krisenfall wollte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zu DDR-Zeiten Oppositionelle sowie "feindliche Ausländer" isolieren und internieren. Dafür sollten Standorte wie das Schloss Augustusburg als Lager dienen. Eine Sonderausstellung im Schloss widmet sich nun diesem dunklen Kapitel.

Das Schloss Augustusburg sollte laut DDR-Plänen als Isolierungslager dienen.
Das Schloss Augustusburg sollte laut DDR-Plänen als Isolierungslager dienen.  © Uwe Meinhold

Unter dem Titel "Geheime Verschlusssache" können Besucher ab Donnerstag auf Schloss Augustusburg Pläne der Stasi einsehen, was die am "Tag X" mit Andersdenkenden gemacht hätte: "Isolierung war für DDR-Oppositionelle gedacht, Internierung für Ausländer aus 'Feindstaaten' und für durchreisende Ausländer" so Kurator Matthias Donath (49).

Bis zu 6000 Oppositionelle sollten dort festgehalten und beobachtet werden sowie Zwangsarbeit verrichten. Augustusburg wäre somit das größte Isolierungslager der DDR geworden. Das MfS wollte diese Pläne im Herbst 1989 in die Tat umsetzen, scheiterte jedoch am schnellen Machtverlust.

Besucher können bis zum 2. März 2025 in der Turmgalerie von Schloss Augustusburg die Sonderausstellung besichtigen.

Kurator Matthias Donath (49, l.) und Museums-Chefin Patrizia Meyn (51) stehen an einer Info-Tafel.
Kurator Matthias Donath (49, l.) und Museums-Chefin Patrizia Meyn (51) stehen an einer Info-Tafel.  © Uwe Meinhold

Laut Matthias Donath informieren Stelen in Form riesiger Karteikarten über die Pläne, die 1989 zum Großteil vernichtet wurden. Der Freundeskreis Schlösserland Sachsen hat diese Unterlagen zusammengetragen.

Weitere Infos gibt's unter www.asl-schloesser.de.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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