Spielspaß, Power und Leidenschaft: Felsenbühne Rathen als Sprungbrett für junge Schauspieler!

Von Lilli Vostry

Rathen - Die Landesbühnen Sachsen kümmern sich auch um den Nachwuchs. Als Partner für die Ausbildung künftiger Schauspieler kooperiert man mit der Theaterakademie Sachsen in Delitzsch und gibt den Studierenden im abschließenden Praxissemester die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln.

Studenten der Theaterakademie Sachsen auf der Felsenbühne Rathen in der Kulisse des Kinderstücks "Feiern mit Petterson und Findus" (v.l.): Emily Siegert (21), Linda Neuschulz (21), Sarah Frese (23), Sean Kühnl (24), Adam Walgren (21), Vera Antonenko (22), Tom Warschewski (23) und Danny Mlaouhia (22).
Studenten der Theaterakademie Sachsen auf der Felsenbühne Rathen in der Kulisse des Kinderstücks "Feiern mit Petterson und Findus" (v.l.): Emily Siegert (21), Linda Neuschulz (21), Sarah Frese (23), Sean Kühnl (24), Adam Walgren (21), Vera Antonenko (22), Tom Warschewski (23) und Danny Mlaouhia (22).  © Christian Juppe

Auf der Felsenbühne Rathen geschieht das in diesem Jahr vor allem im Familienstück "Feiern mit Pettersson und Findus" nach den Büchern von Sven Norqvist. Die Geschichten um den alten, schrulligen Mann und seinen frechen Kater werden mit viel Humor, Spielfreude und Fantasie lebendig unter Regie von Steffen Pietsch, Leiter junges.studio an den Landesbühnen, der abwechselnd mit Urgestein Jürgen Haase (66) den Pettersson spielt.

Für TAG24 gaben die Theaterneulinge Kostproben ihres Könnens. Spaß am Spiel, Power und Leidenschaft erwachen, sobald die jungen Schauspieler und Musicaldarsteller die Bühne betreten. Diese können sie in ganz verschiedenen Rollen in fünf Stücken vor reizvoller Naturkulisse ausleben. Sie waren auch beim Abenteuerstück "Shatterhand" dabei, spielten in "Peter Pan", "Das kalte Herz" und der Oper "Der fliegende Holländer" - als Comanchen, Can-Can-Tänzerinnen, Dorfbewohner oder flotte Hühner.

"Es ist eine sehr schöne Zeit, ein cooler Ort und das Ensemble hat uns mega-herzlich aufgenommen", sagt Sean Kühnl (24). Tom Warschewski (23) mag das Draußenspielen auf mehreren Bühnenebenen: "Das härtet ab."

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Adam Wahlgren (21) ist mit den Büchern von "Pettersson und Findus" aufgewachsen. "Sich nun selbst in der Geschichte zu finden, die man als Kind gern gehört hat, ist schon großartig. Auch wenn ich die gegensätzliche Rolle des grimmigen Nachbarn Gustavsson spiele."

Er findet: "Rathen ist ein guter Platz, um sich auszuprobieren." Das erste Mal auf der großen Bühne zu stehen sei schon besonders gewesen, sagt Vera Antonenko (22): "Wir werden geschminkt, haben aber auch kurze Umziehzeiten und müssen ganz schön rennen."

Sarah Frese (23), die als Kater Findus abwechselnd mit Linda Neuschulz (20) spielt und singt, mag vor allem eines: "Wenn die Kinder mitgehen und auf bestimmte Szenen deutlich reagieren."

"Pettersson und Findus" in Rathen: "Hühner wie gescheiterte Ballerinas"

Die Felsenbühne Rathen liegt inmitten der Sächsischen Schweiz. (Archivbild)
Die Felsenbühne Rathen liegt inmitten der Sächsischen Schweiz. (Archivbild)  © Norbert Neumann

Danny Mlaouhia (22), der neben Petterssons Nachbarin Frau Lindgren auch "Henne Henni" spielt, genießt diese Rolle, in der viel Probenarbeit stecke:

"Es ging nicht darum, Menschen in Hühnerkostümen zu spielen. Wir haben mit dem Tanztrainer geübt, wie eine Henne sich bewegt. Er erklärte uns, dass die Hühner wie gescheiterte Ballerinas wären." Bei der Umsetzung der Rollen seien auch die Ideen der Studierenden gefragt. Eine Traumrolle hat Danny nicht: "Ich möchte so viele Charaktere abdecken wie möglich und flexibel sein."

Er hat sich beim Theater in Essen auf eine Anzeige für Berufseinsteiger beworben und würde auch erst mal eine Weile in der freien Theaterszene tätig sein. Tom will ab Oktober ein halbes Jahr auf einem Bauernhof arbeiten und einen Fantasy-Roman schreiben.

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Linda und Vera wollen in Richtung Musical gehen und Sean möchte sich sich neben der Bühne auch in der Filmbranche ausprobieren, Drehbücher schreiben und "die eigene Kreativität ausleben." Er sagt: "Die Arbeit soll Spaß machen und nicht nur zum Geldverdienen sein."

Größere Pannen gab es bisher keine auf der Bühne. "Bei Texthängern helfen wir uns gegenseitig und improvisieren", so Adam. "In der Premiere wird man beschenkt und zur Derniere, der letzten Vorstellung, überraschen sich die Kollegen gern selber, indem sie Sachen anders machen als vorgegeben."

Die nächsten Vorstellungen von "Pettersson und Findus" sind am 21., 22. und 31. August, die letzte Aufführung findet am 1. September statt.

Titelfoto: Christian Juppe

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