Spezialtransporter für die Justiz: Sachsens Knackis fahren jetzt mit Strom
Dresden - Kein elektrischer Stuhl, aber ein Öko-Gefährt: Sachsens Sträflinge fahren ab jetzt umweltfreundlich. Gestern überreichte Justizministerin Katja Meier (43, Grüne) einen Gefangenentransporter mit E-Motor an die JVA Dresden.
Zwischen 350 und 490 Kilometer (innerorts) kann der E-Bus des Typs eVito Tourer von Mercedes-Benz zurücklegen, bevor er aufgeladen werden muss: "Mit den neuen modernen Transportern stärken wir nicht nur die Sicherheit im Justizvollzug, sondern gehen den wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen Mobilität", bekundet Ministerin Meier.
Der neue E-Bus für Knackis ist mit Kamera und einer Faltgittertür ausgerüstet: ein vergitterter Innenraum, der die Sicherheit im Fahrzeug erhöht und sich wie eine Ziehharmonika zu- oder aufschieben kann.
Bei einem Gewicht von 3,5 Tonnen liefert der Elektromotor eine Leistung von 204 PS, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und bietet fünf Plätze (zwei für Bedienstete, drei für Gefangene).
Bereits im September 2022 beauftragte das Justizministerium insgesamt sechs E-Tourer, die von einer Thüringer Firma speziell auf die Ansprüche bei Gefangenentransport umgebaut worden sind.
Sächsische Justiz baut auf E-Mobilität
Diese E-Busse werden nun in den JVAs Bautzen, Dresden und Leipzig eingesetzt sowie im Leipziger Krankenhaus, Zeithain und der Jugendstrafanstalt Regis-Breitingen.
Mit der sechsfach aufgestockten Flotte baut die Justiz weiter auf E-Motoren: "So sind für Wirtschaftsfahrten bereits fünf Pkws mit Elektroantrieb verfügbar", berichtet Justiz-Pressesprecher Alexander Melzer.
Ein E-Auto und drei E-Kleintransporter seien konkret in Planung. Zukünftig soll die Fahrzeugflotte des Justizministeriums (120 Fahrzeuge) Stück für Stück auf Elektromobilität umgestellt werden.
Ministerin Meier reist bereits selbst vorbildlich: Ihr Volkswagen ID.3 Pro verursacht im Schnitt nur 68 Gramm CO₂ pro Kilometer. Im Vergleich: Der beliebte Škoda Octavia 2.0 TDI kommt auf die doppelte Menge.
Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, Daniel Förster