So wollen die Parteien Sachsens Wirtschaft zukunftsfähig machen

Dresden - Sachsens Wirtschaft ist besonders in den zukunftsträchtigen Branchen der Halbleiter und Elektromobilität gut aufgestellt. Doch hohe Energiepreise, zunehmende Bürokratie, Digitalisierung und nicht zuletzt der Fachkräftemangel machen den Unternehmen zu schaffen.

Elektrofahrzeuge VW ID3 werden in einer Montagehalle der Volkswagen Sachsen GmbH in Zwickau montiert. Der Absatz von Stromern ist allerdings schleppend, Arbeitsplätze sind deshalb gefährdet.
Elektrofahrzeuge VW ID3 werden in einer Montagehalle der Volkswagen Sachsen GmbH in Zwickau montiert. Der Absatz von Stromern ist allerdings schleppend, Arbeitsplätze sind deshalb gefährdet.  © Imago

Folgendes findet sich dazu in den Landtagswahl-Programmen der Parteien zur Wirtschaftspolitik.

Dem Fachkräftemangel will die CDU mit "nachfrageorientierter Zuwanderung" entgegenwirken. Um besonders den Mittelstand von der Bürokratie zu entlasten, plant die Union ein Moratorium für 2025 und 2026.

Währenddessen sollen keine zusätzlichen bürokratischen Lasten entstehen und bestehende Vorschriften überprüft werden.

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Sachsen Rallye Elbflorenz blickt nervös Richtung Himmel

Die SPD setzt sich für ein klimafreundliches Wachstum ein. Energieintensive Unternehmen sollen beim Umbau zur Klimaneutralität mit Subventionen unterstützt werden.

Mit Zuwanderung wollen die Sozialdemokraten dem Fachkräftemangel begegnen.

Ziel der Grünen ist es, Sachsen zum klimafreundlichen Energie- und Industrieland zu machen. Die Wirtschaftsförderung soll nachhaltig ausgerichtet werden. Das Handwerk soll vom Ausbau erneuerbarer Energien profitieren.

Mit einem gedeckelten Strompreis wollen die Grünen die energieintensive Industrie unterstützen.

"Silicon Saxony" - Sachsen setzt auf die Halbleiterindustrie. Für deren Weiterentwicklung braucht es in den nächsten Jahren Tausende neue Fachkräfte.
"Silicon Saxony" - Sachsen setzt auf die Halbleiterindustrie. Für deren Weiterentwicklung braucht es in den nächsten Jahren Tausende neue Fachkräfte.  © Steffen Füssel

Sachsens Parteien haben verschiedene Vorstellungen von Wirtschaftspolitik

Fehlender Nachwuchs: Der Schraubstock steht für die Lehrausbildung im Handwerk. Noch sind 6000 Lehrstellen unbesetzt.
Fehlender Nachwuchs: Der Schraubstock steht für die Lehrausbildung im Handwerk. Noch sind 6000 Lehrstellen unbesetzt.  © Imago

Technologieförderung und Unterstützung bei der Unternehmensnachfolge haben sich die Freien Wähler ins Programm geschrieben.

Die Wirtschaft müsse von übermäßigen finanziellen und bürokratischen Lasten befreit werden. Arbeitskräfte aus dem Ausland sollten bei Bedarf die Möglichkeit bekommen, ohne unnötige Hürden in Sachsen arbeiten zu können.

Nach dem Willen der AfD soll der Mittelstand umfangreich unterstützt werden. Die Partei will Unternehmensgründungen vereinfachen und lehnt es ab, den Bedarf an Fachkräften allein durch Zuwanderung abzudecken.

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Die Linke fordert einen sozial gerechten Umbau der Industrie. Gute Arbeitsbedingungen, anständige Löhne und ökologische Nachhaltigkeit sollen zu Bedingungen von Wirtschaftsförderung werden. Gute Kinderbetreuung und ein schnellerer Zugang zum Arbeitsmarkt für Zugewanderte sollen für Chancengleichheit sorgen.

Das BSW will beim Fachkräftemangel durch Unterstützungsprogramme mit Berufsschulen und Hochschulen sowie - wo nötig - durch Integration von Arbeitskräften aus dem Ausland für Abhilfe sorgen.

Titelfoto: Steffen Füssel, Imago

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