So plant Sachsen den Corona-Herbst!
Dresden - Corona unterschätzt, Sommer verpennt, kein Konzept: Planlosigkeit will sich die sächsische Staatsregierung anders als 2020 nicht wieder vorwerfen lassen. Deshalb arbeiten alle Ressorts bereits jetzt an geeigneten Maßnahmen für den Herbst. Dann - und das ist sicher - steigen die Inzidenzen wieder spürbar.
Wie der genaue Herbstfahrplan in Sachsen Corona aussehen soll, das ist noch offen.
Einige der wichtigsten Eckpunkte stellte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) am Dienstag in Dresden vor.
"Wir wollen, dass 80 bis 100 Prozent der Kontaktnachverfolgungen innerhalb von 24 Stunden erfolgen kann", so Köpping.
Die Gesundheitsämter sollen außerdem die Quarantäne-Überwachung für Infizierte und Reiserückkehrer und - bei steigenden Inzidenzen - auch die dann wieder anstehenden Kontrollen vorbereiten.
Dazu kommt die Erarbeitung von Stufenplänen. Blaupause dafür: der sachsenweit gültige Stufenplan der aktuellen Corona-Schutzverordnung.
Damit das alles besser klappt, stellt der Freistaat mehr Personal für die Gesundheitsämter ein, aber auch für die Landesdirektion, die Landesuntersuchungsanstalt und das Sozialministerium.
Corona-Zahlen bewegen sich wieder nach oben
Die meisten der insgesamt 250 neuen Vollzeitstellen für 2021/22 entstehen in den Landkreisen und kreisfreien Städten (226).
Außerdem bereits im Plan: Testung von Urlaubsrückkehrern und in Betrieben, ein neues Computersystem, Vorhalten von ausreichend Testkapazitäten, die Vorbereitung eines neuen Impfkonzepts oder die schnelle Reaktivierung der Krankenhausleitstelle.
Bis nächste Woche haben die Ministerien noch Zeit für Vorschläge. Dann soll das Paket beschlossen werden.
Keinesfalls zu früh - denn schon jetzt bewegen sich die Corona-Zahlen wieder nach oben. Am Mittwoch verzeichnete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Wocheninzidenz von 2,7 (Vortag: 2,2).
Bundesweit ist aktuell vor allem bei den 20- bis 24-Jährigen ein signifikanter Anstieg zu beobachten.
Laut RKI stieg die Inzidenz in dieser Altersgruppe innerhalb von zwei Wochen von zehn auf 19.
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert