So hilft Sachsen den Kriegsflüchtlingen!
Dresden - Ukrainische Flüchtlinge könnten Sachsen nachhaltig verändern. Falls die aktuellen Pläne des Freistaats aufgehen, die Innenminister Roland Wöller (51, CDU) und Landesdirektions-Präsidentin Regina Kraushaar (57) am Dienstag vorstellten. Die vom Krieg Vertriebenen könnten dann leerstehende Wohnungen, den ländlichen Raum und den Arbeitsmarkt neu beleben.
Etwa 25.000 ukrainische Flüchtlinge seien nach aktuellen Schätzungen bisher in Sachsen angekommen, teilte Landesdirektions-Präsidentin Regina Kraushaar gestern mit. Genaue Zahlen ließen sich jedoch momentan nicht ermitteln.
Bei der Frage nach der Unterbringung der Flüchtlinge zitierte sie einen Vorschlag des Deutschen Städtetags, wonach leerstehende Wohnungen hergerichtet werden sollten.
"Der kommunale Wohnungsbestand ist da", so Kraushaar. "Er ist aber nicht saniert."
Sollte das vom Städtetag geforderte Investitions-Programm kommen, könnten dadurch leerstehende und verfallene Wohnungen in Sachsen wieder beziehbar gemacht werden.
Sachsen will über Bedingungen in ländlichen Gebieten aufklären
Wer aus der Ukraine nach Sachsen flieht, habe bisher vor allem die Großstädte zum Ziel. Das liegt laut Kraushaar auch daran, dass die ländlichen Gebiete in der Ukraine eher schlecht versorgt seien.
Die Flüchtlinge würden nun auf dem sächsischen Land ähnliche Zustände befürchten.
Der Freistaat will die Neuankömmlinge besser informieren: "Wir werden darüber aufklären, dass auch in den ländlichen Gebieten gute Bedingungen vorherrschen."
Außerdem wolle die sächsische Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit künftig Beratungen anbieten, wie Flüchtlinge im Freistaat arbeiten können.
In den sächsischen Erstaufnahme-Einrichtungen befinden sich nach gestrigem Stand 3648 ukrainische Flüchtlinge. Wie Innenminister Wöller mitteilte, hat der Zustrom in den vergangenen Tagen abgenommen.
Je nach Entwicklung des Krieges könnten die Zahlen aber wieder deutlich steigen.
Darauf müsse sich Sachsen vorbereiten. "Wir haben keine Obergrenze", so der Minister.
Titelfoto: dpa/Jan Woitas