Sie sind Sachsens Majestäten: Eine Königin wird noch gesucht!

Dresden - Sachsens letzter König, Friedrich August III., dankte 1918 ab. Seine "Nachfolge" aber ist gesichert. Jede Menge schöner Königinnen walten in Sachsen ihres Amtes.

Erntekönigin Luisa Lüpfert (21) traut sich auch, eine große Erntemaschine zu lenken.
Erntekönigin Luisa Lüpfert (21) traut sich auch, eine große Erntemaschine zu lenken.  © Christian Juppe

Erntekönigin Luisa Lüpfert (21) gab sich am Mittwoch am Freitaler Feldrand die Ehre. Die 20. Hoheit ihres Fachs besuchte die duftenden Salbeifelder von Heilmittelhersteller Bombastus - und lenkte selbst die Erntemaschine!

Kein Problem für die Studentin der Agrarwirtschaft: "Zu Hause bei der Ernte fahre ich auch Traktor mit Hänger. Ganz besonders mag ich es, wenn Getreide gedroschen wird. Das ist ein tolles Gefühl und eine ganz besondere Atmosphäre."

Zehn bis 15 royale Auftritte stehen im Sommer in Luisas Terminkalender. "Ob Getreide oder Hackfrüchte - alle landwirtschaftlichen, pflanzlichen Produkte fallen in mein Ressort." Auch der Salbei.

Arbeitslosenzahl in Sachsen wieder gesunken: Trotzdem noch 5700 unbesetzte Lehrstellen
Sachsen Arbeitslosenzahl in Sachsen wieder gesunken: Trotzdem noch 5700 unbesetzte Lehrstellen

"Nach meiner Weisheitszahn-OP hat mir Salbeitee sehr geholfen", verrät die Königin, die sich nach ihrem Masterstudium der Rinderzucht widmen will.

Neben Königin Luisa gibt es allerdings noch weitere starke Frauen auf dem sächsischen Thron!

Die Weinkönigin

Weinkönigin Alona Chesnok (24) begutachtet die traditionelle Kalebstraube.
Weinkönigin Alona Chesnok (24) begutachtet die traditionelle Kalebstraube.  © Holm Helis

Die wohl berühmteste Majestät Sachsens ist die Weinkönigin. Alona Chesnok (24) repräsentiert noch bis November Weine und Winzer des Anbaugebiets.

Mehr als 100 Auftritte wird die gebürtige Ukrainerin und künftige Verkehrsingenieurin dann absolviert haben. "Ich bin in Radebeul aufgewachsen. Ich liebe den Wein und die Weinberge", sagt Alona strahlend.

"Zum Wein bin ich über Studentenjobs in der Gastronomie gekommen. Ich habe aber auch bei der Weinlese geholfen."

Die Blütenkönigin

Blütenkönigin Alida-Nadine Kühne (22) nascht Erdbeeren.
Blütenkönigin Alida-Nadine Kühne (22) nascht Erdbeeren.  © dpa/Hendrik Schmidt

Beim Borthener Blütenfest wurde erst im Mai Alida-Nadine Kühne (22) zur Blütenkönigin gekürt.

Sie regiert länderübergreifend auf 3700 Hektar Anbaufläche - die Döbelner Pharmaziestudentin vertritt den Obstbauverband in Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Alida-Nadine hat Erfahrung im Königinnen-Job. Sie war unter anderem schon Kartoffelkönigin von Ostrau - eine besonders dicke Knolle ist dabei Voraussetzung fürs Amt.

Alidas Kartoffel brachte 616 Gramm auf die Waage!

Die Waldkönigin

Waldkönigin Clara Zielke (25) regiert im Tharandter Wald.
Waldkönigin Clara Zielke (25) regiert im Tharandter Wald.  © PR

Das Königreich von Forststudentin Clara Zielke (25) ist der Tharandter Wald, in dem seit 25 Jahren eine Waldkönigin gekrönt wird - für zwei bis vier Jahre.

Für den Verkehrs- und Verschönerungsverein ist die Mecklenburgerin bundesweit auf Messen und Tourismusevents unterwegs.

"Nach mehreren Dürresommern möchte ich auf das Schicksal des Waldes aufmerksam machen", sagt Clara, deren Vater als Landwirt die Trockenheit auf dem Feld zu spüren bekommt.

Die Fischkönigin

Fischkönigin Charlotte Opitz (21) schwört auf Opas Räucherkarpfen.
Fischkönigin Charlotte Opitz (21) schwört auf Opas Räucherkarpfen.  © EHH Fotografie

Die Regierungszeit der 19. Wermsdorfer und Sächsischen Fischkönigin, Charlotte Opitz (21), geht nach zwei Jahren im Oktober zu Ende.

Die Sozialpädagogik-Studentin ist bis dahin noch in den Fußstapfen ihrer Mama Daniela unterwegs, die vor 24 Jahren selbst Fischkönigin war. Danielas Lieblingsfisch: geräucherter Karpfen vom Opa.

In dessen Genuss kommt sie aber viel zu selten, denn für ihr duales Studium pendelt Charlotte zwischen Leipzig und Meißen.

Die Senfkönigin

Noch ohne Gesicht und Namen ist die Bautzner Senfkönigin - sie soll zum ersten Mal gekürt werden.

Seit 1866 wird zwar Senf in Bautzen produziert. Doch was bis jetzt noch fehlte, war eine Königin. Bis Mitte August nimmt das Innenstadtmanagement Bewerbungen (per E-Mail an ludwig_albrecht@t-online.de) entgegen.

Interessentinnen (ab 18 Jahren) müssen ihren Senf zu Herstellung und Traditionsgeschichte dazugeben können.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Juppe, Holm Helis, PR, EHH Fotografie

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