Sicherheitslücke macht Angst: Lesen Einbrecher unsere funkenden Zähler aus?

Dresden - Früher musste Personal in die Wohnung kommen, um den Zählerstand für Heizung und Warmwasser zu notieren. In immer mehr Haushalten können die Werte inzwischen per Funk ausgelesen werden. Das stelle ein potenzielles Einfallstor für Kriminelle dar, sagen Forscher. Wie sieht die Lage in Sachsen aus?

Digitale Zähler sollen das Auslesen für Fachfirmen erleichtern, könnten aber auch Sicherheitslücken aufweisen, sagen Forscher. (Symbolbild)
Digitale Zähler sollen das Auslesen für Fachfirmen erleichtern, könnten aber auch Sicherheitslücken aufweisen, sagen Forscher. (Symbolbild)  © imago/APress

Ingenieure des renommierten Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) machten kürzlich eine beunruhigende Entdeckung: In etwa der Hälfte der untersuchten Fälle gelang es den Fachleuten, unverschlüsselte Daten der digitalen Zähler außerhalb der Wohnungen auszulesen.

Diese ermöglichten Rückschlüsse darüber, ob beispielsweise gerade jemand duscht, also zu Hause ist - ein gefundenes Fressen für Einbrecher.

Gegenüber dem MDR erklärte der Bundesverband für Energie- und Wasserdatenmanagement (BVED), dass sich die Mitgliedsunternehmen an alle Bestimmungen des Datenschutzes halten würden.

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Doch das Thema bleibt brisant. Eine Novelle der Heizkostenverordnung schreibt vor, dass sämtliche Geräte in Deutschland bis Ende 2026 aus der Ferne auslesbar sein müssen.

Erik Escher (42) von der Chemnitzer GGG sind keine Sicherheitslücken bekannt.
Erik Escher (42) von der Chemnitzer GGG sind keine Sicherheitslücken bekannt.  © Kristin Schmidt

Verantwortliche des Vermieters WiD schätzen Risiko für Missbrauch als gering ein

Bis Ende 2026 müssen die neuen Geräte, die leicht aus der Ferne auszulesen sind, bundesweit installiert sein. (Symbolbild)
Bis Ende 2026 müssen die neuen Geräte, die leicht aus der Ferne auszulesen sind, bundesweit installiert sein. (Symbolbild)  © 123FR

So auch im Freistaat. Hierzulande gab es bislang aber kaum Bedenken hinsichtlich der Zähler.

"Uns sind weder Sicherheitslücken bei den [...] verbauten Zählern noch Mieteranfragen zu dem Thema bekannt", sagte Sprecher Erik Escher (42) vom kommunalen Großvermieter GGG in Chemnitz (25.000 Wohnungen).

Die Verantwortlichen des Vermieters WiD in Dresden schätzen das Risiko für einen Missbrauch der Technik als gering ein.

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"Unsere eingebaute digitale Messtechnik funkt unregelmäßig nur einmal pro Woche ihre Daten für wenige Sekunden an den Messdienstleister", so WiD-Sprecherin Claudia Herzog (44) zu TAG24. Eine Zuordnung auf den Mieter sei nicht möglich, da die Daten verschlüsselt sind.

"Wir setzen nur zugelassene Messtechnik ein, die auf dem neuesten Stand ist und den Richtlinien der Heizkostenverordnung entspricht", teilte Großvermieter Vonovia (38.500 Wohnungen in der Landeshauptstadt) über Sprecher Matthias Wulff (48) mit.

WiD-Sprecherin Claudia Herzog (44) macht sich keine Sorgen.
WiD-Sprecherin Claudia Herzog (44) macht sich keine Sorgen.  © WiD
Auch Vonovia-Sprecher Matthias Wulff (48) beruhigt.
Auch Vonovia-Sprecher Matthias Wulff (48) beruhigt.  © Holm Helis

Wer wegen seines digitalen Zählers trotzdem Bedenken hat, könne laut Experten einen Auskunftsanspruch über die Verarbeitung personenbezogener Daten beim Vertragspartner (Energieversorger, Vermieter) geltend machen.

Titelfoto: imago/APress

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