"Sicherheitskonferenz" in Sachsen wegen "besorgniserregender" Cyber-Sicherheit!
Dresden - Täglich werden deutsche Firmen und Verwaltungen von Hackern angegriffen. "Die Lage ist besorgniserregend", sagt Claudia Plattner (50). Die Präsidentin vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nahm am Dienstag an einer Art "Sicherheitskonferenz" des Sachsen-Kabinetts teil.
Durch Cybercrime entstanden 2023 rund 206 Milliarden Euro Schaden in Deutschland, berichtete Plattner. Thomas Popp (63) ergänzte als Sachsens Staatssekretär für Digitale Verwaltung: "Jede Behörde muss sich darauf einstellen, eines Tages Opfer zu werden."
Er sieht die Angriffe näherkommen. So sortiert Sachsens Verwaltung von mehr als 100 Millionen E-Mails pro Jahr etwa zwei Drittel als zwielichtig oder gefährlich aus.
Im Wahljahr 2024 warnt Claudia Plattner zudem vor Desinformation und Propaganda im Internet: "Man kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass alle Meinungsäußerungen von Menschen im Netz wahr sind." Zudem gebe es eine Menge Meinungsverstärker, die rein elektronisch arbeiten.
Zuverlässige Prüf-Werkzeuge, die Fake-Meldungen und deren Absender sicher identifizieren, gibt es noch nicht. Plattner: "Momentan sind wir sehr stark darauf angewiesen, dass wir die Bürgerinnen und Bürger auch sensibilisieren an dieser Stelle."
Wer steckt hinter den Cyber-Attacken? Popp: "Wir wissen nicht, woher die Angriffe kommen. Es ist beinahe unmöglich, das zu sagen. Es spielt aber letztlich auch keine Rolle, woher es kommt und ob das absichtlich oder unabsichtlich ist. Aber wir müssen uns darauf vorbereiten, unsere Cyber-Resilienz stärken und die Gefahr sehr ernst nehmen!"
Titelfoto: Bildmontage: imago images, Holm Helis