Sechs frische Routen zum Wandern oder Radeln in Sachsen: Neue Wege, alte Heimat

Dresden - Für viele Freunde der geschnürten Schuhe ist der Herbst die schönste Jahreszeit. Und Jahr für Jahr geben die sächsischen Tourismusverbände in den verschiedenen Regionen weitere lohnende Wander- und Radwege frei. Pünktlich zum Ferienbeginn stellen wir sechs dieser neuen sächsischen Wege vor. Und für jeden ist etwas dabei – für die Anspruchsvollen, die Genießer, die Romantiker und sogar für die Kleinsten.

Gravelbike Rockhead

Mal so richtig auspowern mitten in der Natur: Die Rockhead-Tour macht's möglich.  © IMAGO/Funke Foto Services

Mit dem für Mountainbike-Fahrer gedachten "Stoneman Miriquidi" auf dem Erzgebirgskamm radelt Sachsen bereits in der Weltspitze mit. Mitte September wurde mit der sogenannten Gravelbiketour "Rockhead" (Felskopf) durch die Oberlausitz und die Sächsische Schweiz noch einmal nachgelegt. Die 320 Kilometer lange Strecke, auf der 4 500 Höhenmeter zu überwinden sind, ist im Profil zwar etwas flacher als ihr berühmter Bruder. Doch an spektakulären Aussichten und landschaftlicher Schönheit setzt sie noch etwas obendrauf.

Die Tour ist in sieben Etappen eingeteilt und verbindet die Städte Sohland, Sebnitz, Bad Schandau, Stadt Wehlen, Stolpen, Löbau, Herrnhut, Zittau und Neusalza-Spremberg. Starten kann man natürlich an jedem Ort. Die Route führt zu 47 Prozent über Schotter-, Wald- und Wiesenwege, der Rest über Asphalt und Straßenbelag. Sie ist digitalisiert, sodass man sich online über Tourenportale auf dem Handy navigieren kann. Dort findet man auch gleich die Hinweise zu den attraktiven Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten.

Info: rockhead.bike.

Elstergebirgsweg

Das Wandern gehört zu den schönsten Seiten des Herbstes.  © Thomas Warnack/dpa

Vor 120 Jahren war die Strecke durch das Elstergebirge zwischen Vogtland und böhmischem Egerland eine bei Wanderern äußerst beliebte Fortsetzung des Erzgebirgskammweges. Zu DDR-Zeiten wurde sie wegen des Grenzverlaufes aufgegeben und von der Natur überwuchert. Eine Privatinitiative ging bei den Behörden beider Länder Klinken putzen und stellte die Route mit liebevoller Mühe wieder her. In diesen Tagen wurde sie feierlich eröffnet.

Die 31 Kilometer lange Strecke zwischen Gopplasgrüner Höhe und Kapellenberg, die auch für entsprechend ausgerüstete Radfahrer geeignet ist, bietet an vielen Stellen atemberaubende Aussichten. Die schönste sei der Ausblick über die traumhaften Wiesen beim Grenzübertritt bei Ursprung/Pocátky. Ganz nebenbei wurde an dieser Stelle auch das deutsche Wandergebiet mit dem tschechischen verbunden, welches bisher nur Insider zu schätzen wussten.

Info: markneukirchen.de.

Seußlitzer Weinsicht

Der Herbst lässt Meißen leuchten, den Wein im Glas sowieso.  © imago images/Sylvio Dittrich

In den letzten Monaten wurden drei der schon bestehenden zwölf "Wanderlieblinge" im Elbland frisch markiert und beschildert, wobei auf individuelle Besonderheiten und die Geschichte wert gelegt wurde: die Auwaldtour Großenhain und Umgebung (16,8 km), der Karras-Rundweg Coswig und Moritzburg (17,6 km) sowie die Seußlitzer Weinsichttour (4,5 km).

Letztere ist gerade zu dieser Jahreszeit zu empfehlen. Zwar hatten die Weinbauern in diesem Jahr etwas Pech mit dem Wetter, die urigen Besenwirtschaften sind aber trotzdem bis Oktober geöffnet. Freuen darf man sich auch auf die 184 Meter hohe "Goldkuppe", von der man einen herrlichen Blick über die Elbe hat.

Info: dresden-elbland.de.

Sachsen-M fürs Rad

Auch Sachsens größte Stadt Leipzig liegt auf der Route.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Für manche Radwanderer sind steile Berge ein Graus. Daher wurde bereits im April für Flachland-Radler eine trotzdem nicht ganz einfache Strecke ausgeschildert und freigegeben: Das "Sachsen-M", weil es auf der Karte an diesen Buchstaben erinnert. Sie führt über 285 Kilometer von Leipzig über die Dübener Heide zur Elbe bei Strehla und dann über Oschatz und Wurzen an der Mulde zurück in die Messestadt.

Die Strecke ist recht abwechslungsreich. Man findet etwas zum Baden (Schladitzer See), ein Vogelparadies (Werbeliner See), stolze Schlösser (Torgau), naturbelassene Landschaften (Presseler Heidewald nebst Moor) und obendrein noch verschiedene historische Stadtkerne (Eilenburg, Belgern oder Schildau).

Caspar-David-Friedrich-Weg

Auch das Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" inspirierte zur Schaffung des Malerwegs.  © Lukas Schulze/dpa

Anlässlich des 250. Geburtstags des romantischen Malers Caspar David Friedrich wurde im April ein nach ihm benannter Wanderweg eingeweiht. Die Strecke beinhaltet viele Stellen, wo er die Inspirationen für seine Werke fand. Die Tour führt von Krippen an der Elbe entlang zum Zirkelstein bei Schöna und dann durch Wald und Felsen über den Wolfsberg zurück.

Der 15 Kilometer lange Rundweg erfordert solide Grundkondition und eine gewisse Trittsicherheit. Neben den landschaftlichen Schönheiten wird man an der Strecke auch durch viele liebevoll gestaltete Informationstafeln unterhalten. Und wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, kann dann auch noch den malerischen Malerweg bei Pirna wandern.

Info: bad-schandau.de.

Eckis Entdeckerwelt

An Eckis Naturlehrpfad haben Eltern und Kinder gleichermaßen Freude.  © PR

Wer schon bei den Kleinsten Spaß am Wandern, Radeln und Naturentdecken wecken möchte, findet im vogtländischen Schöneck die besten Voraussetzungen. Neben dem bereits bestehenden Kinderwanderweg "Moosmännleinspuren" wurde im Juni "Eckis Naturlehrpfad" mit dem Murmelpfad eingeweiht.

Und heute wird im "Tal des Sesselliftes" das Kinderparadies "Eckis Entdeckerwelt" mit XXL-Spielplatz eröffnet. Dazu kann man erstmals den neuen Kinderwanderweg "Ecki und die Räuber" beschreiten, bei dem es auch auf Geschick mit den Murmeln ankommt. Auch für kleine Biker - oder die, die es einmal werden wollen - befindet sich eine Strecke im Aufbau.

Info: schoeneck-vogtland.de.

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