Schwedisches Buch enthüllt: So wichtig war Königin Silvia (77) ihre sächsische Verwandtschaft

Leipzig/Markkleeberg - Königin Silvia von Schweden (77) und Leipzig verbindet eine ganz besondere Liebe. Besonders zu ihrem Lieblingsonkel Ernst Sommerlath aus Markkleeberg pflegte die gebürtige Deutsche eine innige Beziehung. Nun erzählt die Monarchin in einem Buch über die düstere Stasi-Vergangenheit ihrer Familie - und wie sie sich auch im Kalten Krieg vom schwedischen Thron aus um die DDR-Verwandtschaft gekümmert hat.

Stets mit Leipzig verbunden: Königin Silvia (77) eröffnete 2006 eine Ausstellung im Museum der Bildenden Künste. Mit dabei waren Ex-MP Georg Milbradt (76), König Carl Gustaf (74) und Leipzigs OB Burkhard Jung (63).
Stets mit Leipzig verbunden: Königin Silvia (77) eröffnete 2006 eine Ausstellung im Museum der Bildenden Künste. Mit dabei waren Ex-MP Georg Milbradt (76), König Carl Gustaf (74) und Leipzigs OB Burkhard Jung (63).  © Jan Woitas dpa/lsn

Silvia von Schweden, gebürtige Silvia Sommerlath, hielt auch nach ihrer Vermählung 1976 mit König Carl Gustaf regen Kontakt zu ihrer Sachsen-Familie.

Während sie in Schweden zur Königin wurde, lebte ihre Familie im Osten Deutschlands in Angst vor den Behörden. Ihr Lieblingsonkel Ernst Sommerlath, der 1983 starb, war zu Lebzeiten ein bekannter Theologe, der als Professor an der Uni Leipzig lehrte und '76 auch das Königspaar in Stockholm traute.

Ihm zu Ehren wurde der Ernst-Sommerlath-Weg in Leipzig-Connewitz benannt.

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In dem Buch "Carl-Gustaf Svingel und die Familie von Silvia im Kalten Krieg in Berlin“, das 2020 bisher nur auf Schwedisch erschien, wird über Silvias Familie und die Flucht nach Westberlin berichtet.

Schwedische Königin schickte Kinderwagen an Cousine in Sachsen

Schweden-Königin Silvia (77) war auch noch nach ihrer Krönung für die Verwandtschaft in der DDR da. Die Monarchin wurde als Silvia Sommerlath in Heidelberg geboren. Als Hostess bei den Olympischen Spielen 1972 in München lernte sie ihren späteren Ehemann kennen.
Schweden-Königin Silvia (77) war auch noch nach ihrer Krönung für die Verwandtschaft in der DDR da. Die Monarchin wurde als Silvia Sommerlath in Heidelberg geboren. Als Hostess bei den Olympischen Spielen 1972 in München lernte sie ihren späteren Ehemann kennen.  © Bildmontage: Jan Woitas/dpa, imago images/WEREK

Schwedens Königin erzählt darin, wie schwierig es gewesen sei, die Erlaubnis zu bekommen, dem Onkel und seiner Familie einen Besuch abzustatten.

In seinem Haus, so die Königin, hätte ein Spion der Stasi gelebt, der die Familie auf Schritt und Tritt beobachtete.

Im Buch berichtet außerdem Silvias Cousine Cornelia Grude (76) von einer ganz besonderen Postsendung aus dem schwedischen Königreich. Grude war 21 Jahre alt, als ihr Sohn Alexander mit einem Hirnschaden und einer schweren Behinderung zur Welt kam.

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Da medizinische Ausstattung in Ostdeutschland nur schwer zu bekommen war, schickte Silvia ein Paket mit einem speziellen Kinderwagen für den kleinen Jungen.

Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa, imago images/WEREK

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