War mal Schulleiter: Flüchtiger Kinderschänder aus Sachsen in Asien geschnappt
Mücka (Landkreis Görlitz) - Trotz erdrückender Beweislast behauptete Torsten W. (55) bis zuletzt, ein vorbildlicher Schulleiter zu sein. Als der Pädagoge wegen sexuellen Missbrauchs an mehreren minderjährigen Schülerinnen vom Landgericht Görlitz für schuldig gesprochen wurde, nahm er allerdings Reißaus! Nach eineinhalb Jahren auf der Flucht wurde er nun im Ausland geschnappt.
Die Vorwürfe reichen zurück bis 2016.
Laut Anklage hatte der Direktor Bilder einer Schülerin zu einem regelrechten Ekelvideo zusammengeschnitten und das Mädchen erpresst, weitere Aufnahmen zu machen. Später soll er eine weitere 13-Jährige in der Bibliothek eingesperrt und sich an ihr vergangen haben.
Weitere Schülerinnen meldeten sich im Verlauf der Ermittlungen, berichteten von ähnlich schlimmen Erfahrungen mit dem Schmuddel-Schulleiter.
Nach dem Prozess gegen Torsten W. wurde nach TAG24-Informationen das Urteil (drei Jahre und ein Monat) im Dezember 2022 rechtsgültig, womit wenige Wochen später der Termin zum Haftantritt im Briefkasten gelegen haben muss. Ob er den noch selbst gelesen hat - unklar!
Denn das Leben des ehemaligen Schulleiters glich im Frühjahr 2023 einem Scherbenhaufen. Ohne Job, ohne Beamtenstatus, gesellschaftlich geächtet, jetzt Knast. Oder eben nicht!
Schulleiter floh nach Kambodscha
Denn nun wurde bekannt, dass der Verurteilte seine Haftstrafe nicht etwa längst absitzt, sondern sich bis vor Kurzem ein neues Leben als Gasthaus-Betreiber aufgebaut hatte - in Kambodscha, 9000 Kilometer Luftlinie von der Heimat entfernt.
"Während des Strafverfahrens befand sich der Angeklagte nicht in Untersuchungshaft, machte sich diesen Umstand zunutze und tauchte unter", erklärt eine Görlitzer Polizeisprecherin die Flucht.
Nachdem Torsten W. nicht zur Haft erschienen war, erließ man einen Vollstreckungshaftbefehl. Erste Fahndungsergebnisse erzielte eine Spezialeinheit über die Prüfung seiner Fahrzeug- und Kontobewegungen.
Die Schlinge zog sich enger um den Hals des flüchtigen Sexverbrechers. Aufgrund des fehlenden Auslieferungsabkommens bedienten sich die deutschen Ermittler eines Tricks. "Als das Visum des Mannes in Kambodscha ausgelaufen war, wurde er von der dortigen Polizei festgenommen. Er verbrachte die Zeit bis zu seiner Ausreise im Gefängnis", so die Polizeisprecherin.
Nach Zwischenstation in Bangkok sitzt er nun in der JVA Görlitz ein.
Erstmeldung von 14.34 Uhr, aktualisiert um 16.26 Uhr.
Titelfoto: LausitzNews/Jens Kaczmarek