Schon wieder hat's in Sachsen gefackelt! Immer mehr Brände durch heiß gelaufene Akkus
Leipzig - Handy, E-Bike, Werkzeug, Elektroauto - in unseren Haushalten befinden sich immer mehr Gerätschaften mit Lithium-Ionen-Akkus. Und das bedeutet steigende Brandgefahr - vor allem beim Laden. Erst am Montag brannte in Leipzig eine Wohnung aus.
Vier Verletzte, 14 evakuierte Bewohner und enormer Sachschaden - das ist die Bilanz des Wohnhausbrandes Montagfrüh in Leipzig.
Ein beim Laden explodierter Akku einer E-Zigarette löste die Katastrophe aus. Es ist in diesem Jahr bereits der dritte Großbrand, der auf einen Lithium-Ionen-Akku zurückzuführen ist.
Am 17. Januar setzte ein überhitzter Handy-Akku ein Wohnhaus in Grünhain-Beierfeld in Flammen. Am Samstag sorgte der Akku eines E-Autos in Reichenau für einen gewaltigen Scheunenbrand.
"Falsche Handhabung der Akkus kann zu einer Beschädigung führen, was einen Brandausbruch durch interne Kurzschlüsse auslösen kann", erklärt Peter Kammel, Referatsleiter Vorbeugender Brandschutz beim Landesfeuerwehrverband (LFV).
Durch das teils explosionsartige Abbrennen können brennende Teile umhergeschleudert werden.
"Ebenso können beschädigte Lithium-Ionen-Akkus sich noch Tage nach der Beschädigung von selbst entzünden."
Experte gibt Tipps zum richtigen Laden von Akkus
Falsche Ladegeräte, Laden auf brennbaren Untergründen und mechanische Beeinträchtigungen seien die Hauptursachen für Akku-Brände, weiß Kammel.
"Ein Handy sollte weder im Bett noch auf dem Teppich oder auf Holz geladen werden."
Der LFV-Experte empfiehlt, Smartphones beim Laden auf einen Porzellan-Teller zu legen.
Hat ein Akku erst einmal Feuer gefangen, helfe nur viel Wasser, sagt Kammel. Mit Decken ersticken lassen sich solche Brände hingegen nicht, weil sie Sauerstoff aus der chemischen Reaktion ziehen.
Pragmatischer Tipp vom Fachmann: "Wenn es noch nicht zu spät ist, Mut zusammennehmen und wie früher bei Röhrenfernseher-Bränden das brennende Teil einfach aus dem Fenster werfen ..."
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, privat, Christian Grube