Schon wieder Dürre-Alarm in Sachsen! Erster Landkreis verbietet Wasserentnahme
Dresden - Die Abkühlung tut gut. Trotzdem fehlen Niederschläge. Das macht sich im Grundwasser bemerkbar, aber auch in Flüssen und Seen. Nordsachsen reagierte darauf als erster Landkreis in diesem Jahr mit einem Wasserentnahmeverbot.
Bis 30. September darf aus oberirdischen Gewässern im Landkreis kein Wasser abgepumpt werden. Verstöße können mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld geahndet werden.
Das Verbot gilt nicht für Brunnen. Dennoch appelliert der Erste Beigeordnete Eckhard Rexroth an Gartenbesitzer, sparsam mit gepumptem Grundwasser umzugehen.
Am besten frühmorgens oder spätabends gießen, so seine Empfehlung. Das garantiert die geringstmögliche Verdunstung.
Das Problem sind die fehlenden Niederschläge.
Wegen der trockenen Vorjahre haben Regen und Schnee im Winterhalbjahr nicht ausgereicht, um die Wasserstände in Sachsen auszugleichen.
In den sächsischen Flüssen bewegen sich die Durchflüsse aktuell an 32 Prozent der Pegel im Niedrigwasserbereich, 40 Prozent sind kurz davor, teilte das Landesumweltamt auf Anfrage mit.
An der Elbe lag der Wasserstand am Pegel Dresden am gestrigen Freitag um 14 Uhr - also nach den Gewittern - bei 81 Zentimetern, der Durchfluss bei 120 Kubikmetern pro Sekunde.
Wasserentnahmeverbote sind nicht neu
Die Durchschnittswerte liegen wesentlich höher (151 Zentimeter/329 Kubikmeter/Sekunde).
Land- und Teichwirtschaft, Wald - die Folgen machen sich überall bemerkbar.
Das gilt auch fürs Trinkwasser. 60 Prozent werden aus dem Grundwasser gewonnen, die restlichen 40 Prozent über Talsperren.
Wegen der Wasserknappheit hatten schon in den vergangenen Jahren viele Landkreise Wasserentnahmeverbote verhängt, darunter der Erzgebirgskreis, Mittelsachsen und die Stadt Dresden.
Meißen hob erst im Mai ein seit 2019 durchgehend geltendes Verbot auf.
Im Landkreis Görlitz gilt ein solches Verbot seit dem 21. Juli vergangenen Jahres - bis auf Widerruf.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Sebastian Kahnert, Petra Hornig