Schon 436 Sachsen wurden Opfer: LKA warnt vor Sex-Erpressung

Leipzig/Dresden - Erst wird heftig geflirtet, dann werden Bilder ausgetauscht - und plötzlich fällt die Maske des vermeintlichen Lovers. In Sachsen werden immer wieder Männer und Frauen online mit anrüchigen Fotos erpresst. Jetzt warnt das Landeskriminalamt vor sogenanntem "Sextortion".

Mit solchen Bildern versuchen Kriminelle, ihre Online-Flirtopfer zu erpressen.
Mit solchen Bildern versuchen Kriminelle, ihre Online-Flirtopfer zu erpressen.  © Julian Stratenschulte/dpa

Ach wie schön waren doch die Zeiten, als man sich noch auf der Straße, in der Kneipe oder in der Disko kennengelernt hat. Liebe Worte, erste Zärtlichkeiten, ein langer Kuss - und dann die Frage: "Zu mir oder zu dir?"

Sicher, auch da konnte man auf Schwindler hereinfallen. Doch das ist kein Vergleich zu den Gefahren, die heute beim Online-Flirten lauern.

Dabei werden die Opfer über soziale Medien und Online-Plattformen von Kriminellen unter falschem Namen und falscher Identität kontaktiert, angeflirtet und in Gespräche oder Chats verwickelt, erklärt LKA-Sprecherin Silvaine Reiche.

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Sachsen Sieben Verletzte bei Wohnungsbrand in Freital!

All das mit der Absicht, intime Fotos zu erhaschen. "Die Täter gaukeln die große Liebe vor, doch sobald sie Bilder bekommen haben, drohen sie mit Veröffentlichung und fordern teils hohe Summen."

Warnt vor "Sextortion": LKA-Sprecherin Silvaine Reiche (49).
Warnt vor "Sextortion": LKA-Sprecherin Silvaine Reiche (49).  © Alexander Bischoff

Ermittlungen gegen "Liebesschwindler" gestalten sich schwierig

Bis Ende November seien 436 solcher Fälle registriert worden. Laut LKA entstand den Opfern ein Schaden von insgesamt 131.384 Euro. Schon im Vorjahr wurden 618 Sachsen Opfer dieser miesen Masche, verloren insgesamt 145.679 Euro an Betrüger. Laut LKA war es damals eine Verdoppelung der Fälle gegenüber 2022.

Die Ermittlungen gestalten sich laut Reiche kompliziert. Daher sei die Zahl der geklärten Fälle vergleichsweise niedrig. In diesem Jahr wurden lediglich 16 Fälle geklärt. Im Vorjahr waren es 18.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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