Schönster Wanderweg: Diese Kandidaten aus Sachsen kämpfen um den Titel

Dresden - Bei einer bundesweiten Wanderwege-Wahl gibt es gleich drei sächsische Kandidaten. Wer ist der Schönste im ganzen Land?

Das Wandermagazin lädt seit 2006 alljährlich zur Wahl von "Deutschlands schönstem Wanderweg" ein. Nur zweimal schaffte es bisher ein sächsischer Weg unter die Top 3, der Malerweg (2007: 1. Platz Routen und 2023: 3. Platz Mehrtagestouren).

Nachdem zuletzt dann gar kein sächsischer Weg mehr zur Wahl gestanden hatte, haben es diesmal gleich drei Wanderwege im Freistaat in die Publikumswahl geschafft. Grund genug, die drei Nominierten aus Sachsen mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Abstimmung finden Sie unter: www.wandermagazin.de/wahlstudio.

Kammweg

Der Kammweg verbindet das sächsische Altenberg mit Blankenstein in Thüringen.
Der Kammweg verbindet das sächsische Altenberg mit Blankenstein in Thüringen.  © TVE / Rene Gaens

Der Kammweg darf schon einen Titel sein Eigen nennen: "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland". Auf 287 Kilometern - davon 261 km in Sachsen und 26 km in Thüringen - verbindet er Altenberg mit Blankenstein (Thüringen) und führt über die höchsten Gipfel des Erzgebirges und Vogtlands.

Der Wanderer wird dabei vorbei an beeindruckenden Felsformationen und blühenden Bergwiesen, aber auch durch märchenhafte Wälder und Bachtäler geführt. Unterwegs kann man dem Schwarzstorch, Eisvogel oder Dachs begegnen, an Stauseen verweilen oder Kultur erleben - von Schauwerkstätten traditionellen Handwerks über Zeugnisse der Bergbaugeschichte bis hin zu Burgen und Schlössern. Immer wieder dampfen auch Züge vorbei.

Steckbrief:

  • Rubrik: Mehrtagestour
  • Gesamtlänge: 287 km, 17 Etappen (10-24,5 km)
  • Gehzeit: ca. 3-9 Stunden pro Etappe
  • Aufstieg: 6012 Höhenmeter
  • Abstieg: 6185 Höhenmeter
  • Start: Altenberg ST Geising/Bahnhof
  • Ziel: OT Blankenstein/Selbitzplatz (Thüringen)
  • Infos: www.erzgebirge-tourismus.de/kammweg.
Auf dem Kammweg befindet sich auch das Museumsensemble "Saigerhütte" in Olbernhau. Saigern war früher ein Schmelzverfahren zur Entsilberung von Rohkupfer.
Auf dem Kammweg befindet sich auch das Museumsensemble "Saigerhütte" in Olbernhau. Saigern war früher ein Schmelzverfahren zur Entsilberung von Rohkupfer.  © imago images/Sylvio Dittrich
Auf einer Länge von 287 Kilometern tut ein Päuschen sicher gut.
Auf einer Länge von 287 Kilometern tut ein Päuschen sicher gut.  © TVE / Rene Gaens

Caspar-David-Friedrich-Weg

Entlang dieses Weges schöpfte Caspar David Friedrich einige Inspiration für seine Kunstwerke.
Entlang dieses Weges schöpfte Caspar David Friedrich einige Inspiration für seine Kunstwerke.  © Marko Förster

Als Napoleon im Frühjahr 1830 Dresden besetzte, floh der Landschaftsmaler Caspar David Friedrich nach Krippen ins Exil. In der Sächsischen Schweiz entstanden viele seiner Landschaftszeichnungen. An Wirkungsstätten seines künstlerischen Schaffens entführt der 15 Kilometer lange Caspar-David-Friedrich-Weg.

So kann der Wanderer an insgesamt zwölf Schautafeln entlang des Weges die entsprechenden Orte entdecken, die der Maler damals zeichnete. Höhepunkte sind unter anderem der Mittelhangweg, die Kaiserkrone und der Weg zum Wolfsberg. Am Fuße der Kaiserkrone zum Beispiel zeichnete er die berühmte "Felsige Kuppe", auf der später der "Wanderer über dem Nebelmeer" stand - sein berühmtestes Werk.

Steckbrief:

Vom Brunhildisfelsen bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf den Großen Feldberg.
Vom Brunhildisfelsen bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf den Großen Feldberg.  © IMAGO/Jan Eifert

Karras-Rundweg

Je nach Route kann man auf dem Karras-Rundweg auch eine tolle Aussicht auf das Jagdschloss Moritzburg genießen.
Je nach Route kann man auf dem Karras-Rundweg auch eine tolle Aussicht auf das Jagdschloss Moritzburg genießen.  © imago images/Westend61

Der Karras-Rundweg gehört noch zu den Geheimtipps der Region. Seinen Namen verdankt er dem gleichnamigen Rittergeschlecht, das vor mehr als 600 Jahren in der Gegend herrschte. Ihr Wappen kann man zum Beispiel über dem Portal der Alten Dorfkirche Coswig erspähen, es prägt auch die Markierung des Weges, der durch Wälder und vorbei an Bächen und Teichlandschaften führt.

Highlights sind zum Beispiel der Seerosenteich in einem alten Steinbruch im Friedewald, der Hohe Stein, von dem aus man bei gutem Wetter bis zum Meißner Dom und ins Spaargebirge blicken kann, oder der Hohburgtunnel, der schon in der DEFA-Verfilmung "Die Söhne der großen Bärin" auftauchte.

Auch das barocke Jagdschloss in Moritzburg kann man je nach Route streifen.

Was gibt es Schöneres, als nach einer Wanderung zünftig einzukehren?!
Was gibt es Schöneres, als nach einer Wanderung zünftig einzukehren?!  © IMAGO/Pond5 Images

Steckbrief:

  • Rubrik: Eintagestour
  • Rundwanderung: 9 km oder 17 km
  • Gehzeit: 2,5 Std. oder 4,5 Std.
  • Höhenunterschied: 70 oder 110 Höhenmeter
  • Start: Parkplatz am Spitzgrundteich, Moritzburger Straße in Coswig
  • Infos: www.karras-rundweg.de.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Jan Eifert, IMAGO/Jan Eifert, Marko Förster

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