Zwickau - Es sind unvorstellbare Taten, die Stefan G. (45) vorgeworfen werden. Er soll seine Tochter (heute 18) über Jahre sexuell schwer missbraucht haben, als sie noch ein Kind war. Die Gesamtzahl der Taten wird von der Staatsanwaltschaft mit knapp 300 angegeben. Am Amtsgericht Zwickau startete am Dienstag der Prozess.
Zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 18. September 2018 fasste "der Angeklagte die Geschädigte abends beim zu Bett bringen unter deren Nachthemd an die unbedeckte Brust und drang mit seinem Finger mehrfach in deren Scheide ein", so die Anklage. Das Mädchen war damals zwischen 11 und 12 Jahre alt.
Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs. In jenem Zeitraum soll Stefan G. sage und schreibe 222-mal den ungeschützten Vaginalverkehr mit seiner Tochter vollzogen haben. Dabei soll das Kind seinen Vater auch nach dessen Aufforderung per Hand befriedigt haben.
Bei 74 Gelegenheiten (vom 8. September 2018 bis 13. Februar 2019) vollzog der Angeklagte laut Anklage in der Wohnung "täglich, wenn er im 2-Wochen-Rhythmus Frühschicht hatte, abends ungeschützten Vaginalverkehr".
Der Missbrauch soll hier im Doppelstockbett stattgefunden haben, während die Schwester des Opfers nicht da war, oder im Wohnzimmer und im Schlafzimmer.
Nach Verlesung der Anklage schloss Richterin Anne Ellrodt (34) die Öffentlichkeit aus, um das Opfer zu schützen. Für die Verhandlung sind zwei weitere Prozesstage anberaumt.
Mit einem Urteil wird am 6. Januar 2025 gerechnet.