Damit es auch im Winter mit Kultur weitergeht: Sächsischer Bahnhof braucht dringend Unterstützung

Leisnig - Wie auch viele andere sächsische Bahnhöfe wurde der Leisniger Bahnhof in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu einer Ruine. Fünf Jahre ist es her, dass in ihn endlich wieder Leben einkehrte. Doch stehen seine Retter nun vor einer enormen Herausforderung.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Bahnhof Leisnig immer mehr zu einer Ruine.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Bahnhof Leisnig immer mehr zu einer Ruine.  © Kulturbahnhof Leisnig

Hässliche Graffitis, zerfallene Wände und jede Menge Müll: Fährt man mit der Regionalbahn durch Mittelsachsen, folgt ein trauriger, verlassener Bahnhof auf den nächsten.

Auch Leisnigs Bahnhof war einer von ihnen. So konnte man anhand seiner verwahrlosten Hülle gerade so noch erahnen, wie schön er in seinen besten Jahren gewesen sein muss.

"Der Bahnhof war eine Ruine, als wir ihn gekauft haben. Er war geprägt von Vandalismus", schilderte Mitbegründerin Kathryn Döhner auf Instagram, die nichtsdestotrotz das Potenzial des Gebäudes erkannte.

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Als sie, Alireza Rismanchian und Christoph Schönbeck den Entschluss fassten, einen Ort zum Musizieren schaffen zu wollen, und dafür nach der passenden Location suchten, verliebten sie sich auf den ersten Blick in den Leisniger Bahnhof.

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Im Sommer ist der Bahnhof als Kulturort für seine Veranstaltungen bekannt. Um im Winter weitermachen zu können, fehlt es bisher an den nötigen Mitteln.
Im Sommer ist der Bahnhof als Kulturort für seine Veranstaltungen bekannt. Um im Winter weitermachen zu können, fehlt es bisher an den nötigen Mitteln.  © Kulturbahnhof Leisnig

Seit Sommer 2020 ist der von ihnen gegründete Kulturbahnhof Leinsig e.V. nun drauf und dran, die alten Gemäuer auf Vordermann zu bringen und den Bahnhof zu einer idyllischen Kulturstätte zu verwandeln.

"Es ist ja so, dass wir im Sommer dafür bekannt sind, dass wir große Veranstaltungen machen", erklärte Döhner.

"Aber wenn der Sommer vorbei ist, ist dann einfach Schluss mit der Kultur und dann fängt wirklich der Kampf gegen den Winter an", ergänzte Christoph Schönbeck.

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Ziel sei es, das Kultur-Café fertigzustellen und endlich für einen verlässlichen Stromanschluss sowie eine Heizung zu sorgen, damit auch im Winter weiter musiziert werden kann.

Doch das Vorhaben kostet Geld.

150.000 Euro für den Kulturbahnhof

Alireza Rismanchian (v.l.), Kathryn Döhner und Christoph Schönbeck haben das Projekt ins Leben gerufen.
Alireza Rismanchian (v.l.), Kathryn Döhner und Christoph Schönbeck haben das Projekt ins Leben gerufen.  © Kulturbahnhof Leisnig

"Jeder, der mal ein Haus gebaut hat, weiß, dass wenn das Geld fehlt, dann kann man auch nicht weiterbauen und dass es auch immer viel mehr kostet, als man geplant hat", erklärte Architekt Alireza Rismanchian.

Um das Mindeste erledigen zu können, benötige es zusätzliche 75.000 Euro. Für eine komplette Sanierung des Gebäudes samt Unterrichts- und Besprechungsräumen bedürfe es jedoch ganze 150.000 Euro – eine Summe, die der Verein aus eigener Tasche nicht stemmen kann.

Aus diesem Grund bittet der Kulturbahnhof Leisnig e.V. nun um Spenden.

"Mit dem Geld können wir bis Ende des Sommers fertig werden mit der Baustelle und danach nahtlos weitermachen mit dem Kulturprogramm drinnen", so Schönbeck.

Derzeit haben 310 Spender schon mehr als Dreiviertel der 75.000 Euro erreicht.

Falls auch Ihr einen Beitrag leisten wollt, könnt Ihr noch bis Sonntag, den 6. April, online eine Spende abgeben. Außerdem erfahrt Ihr auf Bahnhof-Leisnig.de mehr über den Bahnhof, die Veranstaltungen und das Projekt.

Titelfoto: Kulturbahnhof Leisnig

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