Tonnenschwer und nicht ganz billig: Wackerbarth baut die Mauern wieder auf

Radebeul - Zur Weinkultur in Sachsen gehören die typischen Trockenmauern im Weinberg. Mit insgesamt 15 Millionen Euro saniert Schloss Wackerbarth in den nächsten Jahren die denkmalgeschützten Mauern in seinen Spitzenlagen Wackerbarthberg und Goldener Wagen.

Blick von der Weinbergterrasse auf das Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth.
Blick von der Weinbergterrasse auf das Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth.  © Norbert Neumann

Die ersten zwei Terrassen (360 Quadratmeter) direkt hinter dem Schloss werden derzeit in Radebeul erneuert.

Fachleute der Meissener Melioration GmbH setzten dafür 850 Tonnen Granit- und Sandstein zu bis zu 3,5 Meter hohen und 1,5 Meter dicken Stütz- und Trennmauern sowie Steintreppen zusammen. Allein dieser Abschnitt kostet rund 330.000 Euro.

"Diese Mauern sollten dann 100 Jahre halten", hofft Weinbauleiter Till Neumeister (39). "Uns ist wichtig, die jahrhundertealte Struktur der Weinberge zu erhalten und den Weinberg unverändert zu belassen."

Galaktische Nachfrage nach Herrnhuter Sternen
Sachsen Galaktische Nachfrage nach Herrnhuter Sternen

Das ist im Zusammenspiel mit dem Verzicht auf Herbizide und Pestizide gut für die Biodiversität im Weinberg (unter anderem viele Schmetterlinge haben sich wieder angesiedelt) - und ganz nebenbei auch dem Tourismus zuträglich.

Bau-Profi Volker Scholz (53) wählt genau aus, welcher Stein an welche Stelle eingesetzt wird.
Bau-Profi Volker Scholz (53) wählt genau aus, welcher Stein an welche Stelle eingesetzt wird.  © Norbert Neumann
Weinbauleiter Till Neumeister (39) ist es eine Herzenssache, dass die historische Struktur der Weinberge erhalten bleibt.
Weinbauleiter Till Neumeister (39) ist es eine Herzenssache, dass die historische Struktur der Weinberge erhalten bleibt.  © Norbert Neumann

Parallel zu diesen Arbeiten schließt Wackerbarth nach über 20 Jahren die Umstrukturierung der alten DDR-Rebflächen (60 Hektar) ab. Wo früher Kerner-Rebstöcke standen, reift nun an 300.000 Rebstöcken Chardonnay, der für den Sektgrundwein benötigt wird.

Die Kosten für die schrittweise Umstellung beliefen sich bis dato auf 1,5 Millionen Euro.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann (2)

Mehr zum Thema Sachsen: