Niederwiesa - Was ist das denn? Im Niederwiesaer Ortsteil Lichtenwalde (Mittelsachsen) gibt es an dem Waldweg an der Zschopau neuerdings in Folien eingepackte Schilder, Bänke und Liedersteine. Bei der Aktion soll es um Sicherheit gehen. Doch Bürgermeister, Waldbesitzer und Wanderer sind genervt.
Bei dem aktuell noch recht warmen Herbstwetter zieht es Spaziergänger entlang der Zschopau an die Fünferbrücke und unterhalb von Schloss Lichtenwalde. Dass der Weg wegen Instabilität, zum Beispiel durch herabfallende Äste auf Sitzgruppen, seit November 2023 gesperrt ist, wird ignoriert.
Große Aufmerksamkeit ziehen jetzt die Schilder, Bänke und Papierkörbe entlang der Pfade auf sich: Sie wurden in Folie eingepackt, damit sie nicht benutzt werden können.
Laut dem Niederwiesaer Bürgermeister Raik Schubert (54, parteilos) geht es darum, dass die Verkehrssicherheit an den "Verweilpunkten" der Wege wiederhergestellt werden soll.
Im Klartext: "Damit sollen Wanderer, Spaziergänger und Erholungssuchende diese Punkte meiden und sich an diesen Stellen nicht länger aufhalten", so Raik Schubert auf Facebook.
Waldbesitzer Norbert Jungbeck findet die Aktion "gaga"
Spaziergänger haben hierzu eine andere Meinung: "Das wird die Menschen nicht davon abhalten, hier entlangzugehen", so eine Fußgängerin. Andere werden deutlicher: "Das ist bescheuert", sagt zum Beispiel Holger Hermsdorf (71) aus Chemnitz, der mit seiner Frau hier spazieren geht.
Steffen Schneider (49) meint, dass die Sperrung und die Folienverpackung ein "Witz" seien.
Das Landratsamt Mittelsachsen forderte von Waldbesitzer Norbert Jungbeck (40), die Sitzgruppen entweder abzusperren oder zu entfernen. Jungbeck entschied sich für Ersteres, findet die Aktion jedoch "gaga". Auch Bürgermeister Raik Schubert ist wenig begeistert von der Aktion: "Das ist nicht zielführend."
Laut Landratsamt soll die Sperrung noch bis Mitte Dezember dauern.