Abstau beginnt noch dieses Jahr: Trinkwassertalsperre wird für 30 Millionen Euro saniert
Lichtenberg - Die Talsperre Lichtenberg (Landkreis Mittelsachsen) soll saniert werden. Doch dafür muss erst einmal das ganze Wasser raus.
Wie die Landestalsperrenverwaltung mitteilte, soll der Abstau der kompletten Anlage im Herbst beginnen. Die zeitliche Abstimmung fand in Absprache mit dem Wasserzweckverband Freiberg und dem Zweckverband Fernwasser Südsachsen statt.
"Die hydrologischen Voraussetzungen sind in diesem Jahr gegeben", berichtet der Landestalsperrenverwaltungs-Chef Eckehard Bielitz. Weiter heißt es: "Die Stauanlagen, die für die Ersatzwasserversorgung maßgeblich sind, haben die angestrebten Füllmengen erreicht."
Neben diesen Voraussetzungen kommt noch, dass Bauarbeiten am Talsperrenverbundsystem abgeschlossen werden konnten, die nötig sind, wenn die Talsperre Lichtenberg für die Sanierung vom Netz geht. Dazu gehörte unter anderem eine Erweiterung des Wasserwerks Freiberg und der Aufbau einer Ersatzwasserversorgung.
Noch bevor der Abstau startet, beginnen schon im Juni die ersten Bauvorbereitungen. Die Arbeiten im Stauraum sollen dann im kommenden Januar anlaufen.
Trinkwassertalsperre versorgt etwa 200.000 Menschen in Mittelsachsen und Chemnitz
Bei der Sanierung wird der Staudamm auf der Wasserseite komplett instand gesetzt. "Er bekommt eine neue Außenabdichtung. Außerdem wird die Dammkrone und die Bauwerksmesstechnik erneuert", so ein Sprecher der Landestalsperrenverwaltung.
Auch der Entnahmeturm muss saniert werden. Er soll eine neue Abdichtung und Fassade bekommen, die statischen Lagerbedingungen des Turmkopfes und der Stahlwasserbau müssen ebenfalls angepasst werden.
Die gesamte Sanierung soll voraussichtlich zwei Jahre dauern, dann beginnt der Wiederanstau. Die Kosten werden aktuell auf rund 30 Millionen Euro geschätzt.
Die Talsperre Lichtenberg wird seit rund 50 Jahren ununterbrochen betrieben. Damit die Anlage auch in Zukunft Rohwasser für die Wasserversorgung liefern kann, ist nun die umfangreiche Sanierung nötig. Durch die Talsperre werden etwa 200.000 Menschen in Freiberg, Mittelsachsen und Chemnitz mit Wasser versorgt.
Während der Bauarbeiten kommt das Trinkwasser für die Region unter anderem aus der Talsperre Rauschenbach und über die Obere Revierwasserlaufanstalt Freiberg.
Titelfoto: LTV/Albrecht Holländer