Salmonellen und Insekten inklusive: Sachsens Lebensmittelprüfer warnen vor Vietnam-Pilzen
Leipzig - In Sachsen werden immer mehr Lebensmittel von den Behörden beanstandet. Aktuell warnt die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) vor pflanzlichen Produkten aus Asia-Märkten. Vor allem der Verzehr von Mu-Err-Pilzen kann schlimme Folgen haben.
Mehr als 20.000 Proben von Lebensmitteln, aber auch Kosmetik untersuchten die LUA-Experten im vergangenen Jahr. Bei 3682 (18,2 Prozent) habe es Beanstandungen gegeben, erklärte Behörden-Chef Dr. Jens Albrecht in Leipzig.
"Die Beanstandungsquote hat sich in den letzten Jahren ständig erhöht."
Am häufigsten seien irreführende oder fehlende Kennzeichnungen beanstandet worden.
"Auch wenn hieraus keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung resultiert, sind solche Mängel dennoch ein ernstzunehmendes Problem im Sinne des Verbraucherschutzes", sekundierte Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD) ihrem LUA-Präsidenten.
Verstärktes Auftreten von gesundheitsschädlichen Produkten
Anders sieht es bei pflanzlichen Produkten aus Vietnam aus, die aktuell in sächsischen Asia-Märkten gehandelt werden.
Seit Mitte 2022 gebe es ein verstärktes Auftreten von gesundheitsschädlichen oder für den menschlichen Verzehr ungeeigneten Produkten, warnt Albrecht.
Neben genmanipulierten Reisnudeln bereiten den LUA-Experten vor allem Mu-Err-Pilze Sorge. Mehrfach seien die Pilze mit Erregern wie etwa Salmonellen verseucht gewesen.
"In den im Großhandel angebotenen Verpackungen haben wir aber auch Fremdkörper gefunden wie Insekten, andere Pflanzen und sogar Zigarettenfilter", berichtet der Referatsleiter für Lebensmittelsicherheit, Dr. Rüdiger Helling. Es sei deshalb unbedingt ratsam, Mu-Err-Pilze nicht als rohe Salatkomponente, sondern immer nur abgekocht zu verzehren.
Titelfoto: Ralf Seegers