Zukunft des Nationalparks: Hier sind sich der MP und sein Minister nicht ganz grün
Bad Schandau - Einschränkung contra Entwicklung: Der Nationalpark Sächsische Schweiz soll zwar Nationalpark bleiben. Dennoch will Sachsen Gemeinden in Gebieten mit einem besonderen Schutzstatus Zukunftsperspektiven eröffnen.
Das Miteinander von Schutz und Nutzung sei ein Erfolgsmodell, sagte Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne) bei der auswärtigen Kabinettssitzung am Dienstag in Bad Schandau. Mit dem Nationalpark schütze man eine einzigartige Landschaft.
"Der Nationalpark bleibt Nationalpark", so Günther. Demgegenüber betonte Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU): "Wir müssen vorankommen bei Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinden, die in dieser Region sind."
Inwiefern die durchaus als gegensätzlich zu verstehenden Aussagen erneut auf eine Kontroverse innerhalb der Koalition hinauslaufen, ist offen.
Am Morgen waren Kretschmer und Günther zumindest noch gemeinsam auf den Gohrisch-Berg gestiegen.
Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz verfügt über Millionen-Budget
Abgesehen davon hat die Nationalparkverwaltung in den letzten Jahren bereits einiges ermöglicht.
Sie unterhält 400 Kilometer Wege und hat seit 2021 über 180 Kilometer davon freigeschnitten. Kosten: rund 2,3 Mio. Euro. In diesem Jahr sind Instandhaltungsmaßnahmen auf rund 8,6 km Wegen geplant.
Zudem wurde die Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse weiter ermöglicht und der Naturerlebnispfad "Wege zur Wildnis" eingerichtet, teilte das Umweltministerium mit.
Insgesamt verfügt die neu strukturierte Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz bei über 140 Stellen über ein Budget von 10,8 Mio. Euro.
Titelfoto: DPA/Robert Michael