Wandern aus Protest: "Wollen ein Zeichen setzen!"
Bad Schandau - Zwischen 150 und 200 Menschen nahmen am Donnerstag an einer Protestwanderung für grenzüberschreitende Wanderwege im Elbsandsteingebirge teil. Dazu eingeladen hatte die Bürgerinitiative (BI) Naturpark Sächsische Schweiz.
"Mit der Wanderung wollen wir ein Zeichen setzen", sagte die Sprecherin der BI, Hanka Owsian (46). Sie freute sich über den großen Zuspruch der angemeldeten Demonstration im Nationalpark Sächsische Schweiz.
Im Vorfeld der Protestaktion hatte es Unmut gegeben, weil der geplante Streckenverlauf (ab Parkplatz Neumannmühle auf dem Wanderweg über das Zeughaus bis zum Abzweig Hickelschlüchte) nicht in voller Länge bis zur Grenze erlaubt wurde.
Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte entsprechend eine Kundgebung auf dem Wanderweg vor dem Abzweig des historischen grenzüberschreitenden Weges. Die BI erklärte dort nochmals ihr Anliegen.
Für sie gehören grenzüberschreitende Wanderwege im Elbsandsteingebirge zum Grundprinzip eines geeinten Europas. Die verbindenden Wege betrachten sie als historisch gewachsenes Kulturgut, touristische Ressource und nützliche Option im Brandfall für binationale Rettungs- und Hilfsaktionen.
Grenzüberschreitende Wanderwege: "Forderungen kaum erfüllbar"
"Die von der BI aufgegriffenen Forderungen anderer Interessengruppen, in der Kernzone des Nationalparks grenzübergreifende Wanderwege zu erschließen, sind kaum erfüllbar", erklärte dazu Hanspeter Mayr, einer der stellvertretenden Leiter und Sprecher der Nationalpark- und Forstverwaltung.
Er führte aus: "Naturschutzrechtlich sind die Bereiche seit Gründung der beiden Nationalparks als Naturzone A und Kernzone geschützt."
Eine Möglichkeit zur Befreiung von den Vorschriften dieser Schutzkategorien ist unwahrscheinlich.
Titelfoto: Marko Förster