Sächsische Schweiz: Retter müssen per Heli auf andere Elbseite geflogen werden

Bad Schandau - Die Bergwacht Bad Schandau musste am Sonntag zum Papststein in der Sächsischen Schweiz ausrücken. Dort war gegen 13.15 Uhr eine 73 Jahre alte Wanderin in Not geraten. Für alle Beteiligten wurde der Einsatz zur Herausforderung.

Die Bergretter leisteten der 73-Jährigen Erste Hilfe.  © Marko Förster

Die Seniorin rutschte auf einem vereisten Abstieg aus und verletzte sich dabei schwer am Bein.

Schnell zum Unfallort zu gelangen, gestaltete sich für die alarmierte Bergwacht schwierig. Winterliche Verhältnisse und die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau standen ihnen im Weg.

Weil die verfügbaren Einsatzkräfte auf der linken Elbseite nicht ausgereicht hätten, mussten Helfer aus Pirna und ein Rettungshubschrauber aus Bautzen angefordert werden.

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Wie Dr. Kai Kranich, Pressesprecher des DRK Sachsen, TAG24-Informationen auf Anfrage bestätigte, brachte der Heli zwei Retter vom Hafen in Prossen (rechte Elbseite) zur Unglücksstelle.

Gemeinsam mit einer Notärztin wurde die Besatzung per Rettungswinde am Papststein abgesetzt.

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Gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau fordert Bergwacht heraus

Die Wanderin wurde per Rettungshubschrauber aus der Gefahrenzone gebracht.  © Marko Förster

Nach der Erstversorgung vor Ort brachten die Einsatzkräfte die verletzte Wanderin mit einer Korbtrage an den Fuß des Papststeins. Von dort wurde die 73-Jährige mit einer Winde in den Hubschrauber gehoben und in ein Krankenhaus gebracht.

"Rund 45 Ehrenamtler gehören zu unseren Alarmgruppen", sagt Kranich (42).

"Diese werden per Pieper alarmiert, ungefähr ein Viertel ist jeweils verfügbar." Nur wohnen und arbeiten diese nicht immer auf der Elbseite, wo sie gerade gebraucht werden.

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Etwas Unterstützung kommt ab Ostern an den Wochenenden: Da besetzt die Bergwacht wieder ihre Hütten, hat dann auf beiden Seiten feste Einsatzkräfte. Unter der Woche müssen aber wieder die Alarmgruppen ran. Diese schultern insgesamt die Hälfte aller Einsätze, auch in der Saison.

"Von Bad Schandau ins Labyrinth, einem Einsatzschwerpunkt, dauerte es früher zwölf Minuten, nun eine Stunde", so Kranich. "Auch fehlt auf der linkselbischen Seite ein geländegängiges Fahrzeug." Eine herausfordernde Situation: "Wir schauen besorgt auf die Saison", so Kranich.

Weil die Brücke voraussichtlich noch für längere Zeit nicht passierbar ist, würden Bergwacht und der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge weiterhin daran arbeiten, sich an die Situation in Bad Schandau anzupassen, so der DRK-Sprecher. Es laufen unter anderem Gespräche mit dem Landratsamt.

zuletzt aktualisiert 16.27 Uhr.

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