Schockplatzierung in Klimawandel-Ranking: Sächsische Schweiz besonders gefährdet
Dresden - Mittlerweile sind die Folgen des Klimawandels auch in Deutschland zu beobachten. Sichtbar wird das vor allem in unseren Nationalparks, von denen die Sächsische Schweiz besonders stark betroffen ist!
Denn das weitläufige Gebiet vor den Toren Dresdens gilt laut einer Studie der Online-Plattform RaiseNow als der am zweitstärksten gefährdete Nationalpark Deutschlands.
Er wird in diesem traurigen Ranking nur vom Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer hinter sich gelassen.
Mehr als 1,5 Millionen gesammelte Datenpunkte zum Temperaturanstieg, Wetterextremen oder dem Rückgang der Baumkronen lassen für den Nationalpark südöstlich von Dresden nichts Gutes erahnen.
So lag dort der durchschnittliche Temperaturanstieg über die vergangenen 40 Jahre bei 1,3 Grad Celsius und somit nur ganz knapp unter den zu vermeidenden 1,5 Grad.
Überdurchschnittlich betroffen ist die Sächsische Schweiz beim Verlust von Vegetation. So verlor das Waldgebiet an der Grenze zu Tschechien in nur 20 Jahren 13 Prozent seiner Baumkronen! Bundesweit waren es hingegen "nur" 10 Prozent.
Hinzu kommen Trockenheit oder weitreichende Befall durch Borkenkäfer. Erst im vergangenen Jahr wurde die Sächsische Schweiz von einem Flammeninferno heimgesucht, das auch für den Tourismus in der Region schlimme Folgen hatte.
Angesichts solcher Schäden geht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mittlerweile davon aus, dass in ganz Deutschland 380.000 Hektar wieder aufgeforstet werden müssten.
Hier gibt es einen Lichtblick
Doch es gibt zumindest gute Neuigkeiten in Bezug auf die Umweltbelastung. Eine aktuelle Messung zeigte, dass der Feinstaub in Deutschlands Nationalparks im Durchschnitt um 9,26 Prozent zurückgegangen ist.
Besonders erfreulich ist der Wert in der Sächsischen Schweiz, wo sogar ein Rückgang von 18,97 Prozent gemessen wurde.
Auch in Bezug auf Stickstoffdioxidwerte gibt es positive Entwicklungen. In allen Nationalparks konnte ein Rückgang festgestellt werden, mit einem Durchschnitt von 27,54 Prozent.
Auch hier liegt die Sächsische Schweiz vorn, mit einem Rückgang von 35,75 Prozent.
Die Autoren der Studie: "Wir sind zwar noch lange nicht dort, wo wir sein müssten, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!"
Titelfoto: B&S/Thomas Hofmann