Sauber! in der Sächsischen Schweiz gibt's bald Toiletten für Wanderer
Bad Schandau - Naturliebhaber kennen die Misere: Plötzlich zwickt beim Waldspaziergang die Blase, oder es drückt gar an anderer Stelle - und kein stilles Örtchen in Sicht! In der Sächsischen Schweiz ist das bald ein Problem von gestern.
Dort wurden jetzt die ersten Bauteile für drei neue "Waldtoiletten" gesetzt.
Noch in diesem Jahr soll Besuchern des Nationalparks Sächsische Schweiz die kostenfreie Nutzung der patentgeschützten Trockentrenntoiletten ermöglicht werden.
Solche Toiletten funktionieren ohne Wasseranschluss, die Notdurft wird im Behälter getrennt. Die Betonbehälter fassen etwa 3000 Liter und werden zweimal jährlich zur Kläranlage gebracht.
An den Parkplätzen Bielatal und Papststein stehen bereits baugleiche Modelle. Deren Betrieb läuft störungsfrei: Ein Grund für den Nationalpark, weitere Exemplare an den Parkplätzen Nasser Grund und Neumannmühle im Kirnitzschtal und am Lilienstein aufzustellen.
Während Corona-Pandemie mehr Dreck im Nationalpark
"Vor allem in der Zeit der geschlossenen Gaststätten während der Corona-Pandemie ist das Aufkommen von weggeworfenen und verschmutzten Taschentüchern stark angewachsen. Durch den Anblick fühlten sich andere Besucher des Nationalparks stark in ihrem Naturerlebnis beeinträchtigt", erklärt Nationalpark-Sprecher Hanspeter Mayr (60).
Florian Wackermann (41) war als Geschäftsführer der Hersteller-Firma am Mittwoch beim "Spatenstich" in Bad Schandau vor Ort und resümiert: "Der Einbau hat einwandfrei funktioniert."
Er will auch Bedenken ausräumen: "Toilettenpapier und Hygieneartikel können bedenkenlos in die Trockentrenntoiletten hineingeworfen werden. Ein eingebauter Luftstrom sorgt für Geruchsneutralität."
Die Kosten der Waldtoiletten werden vom Nationalpark getragen und liegen im höheren fünfstelligen Bereich.
Titelfoto: Marko Förster