In diesem Garten werden Besucher plötzlich selbst zum Lokführer
Rathen - Einmal die Lieblingslok durch 4,5 Kilometer Gartenbahnanlage manövrieren: Für manchen Modelleisenbahner ging dieser Traum am Sonntagabend in Rathen in Erfüllung.
Zum ersten Selbstfahrtag in den "Eisenbahnwelten" (gibt es seit 2007) von Rathen steuerten sie ihre Bahnen von Pirna bis Neustadt und Heidenau bis Altenberg im 1:25-Maßstab.
So wie Johannes (7, will Lokführer werden) aus Halle. Um ihm eine Freude zu bereiten, fuhr Vater Daniel Scheffler (45) knapp 200 Kilometer, eine russische Diesellok namens "Ludmilla" im Gepäck.
"Bei uns zu Hause dreht sich alles um die Eisenbahn. Mit einer Holzeisenbahn fing es an, irgendwann haben wir eine Märklin-Anlage gekauft, voriges Jahr dann in eine Garteneisenbahn investiert", erzählt Vater Scheffler.
Bevor er die Ludmilla zum ersten Mal App-gesteuert lenken durfte, war Sohn Johannes trotzdem aufgeregt. Sein Fazit: "Das macht Spaß!"
Museumschef zeigt sich mit Selbstfahr-Premiere zufrieden
Rentner Gerd Rudolph (67) und Enkel Leon (7, Berufswunsch: Lokführer) aus Großschweidnitz lieben alles, was mit Schmalspurbahnen zu tun hat, haben ebenso eine eigene kleine Eisenbahn mit digitaler Steuerung im Garten.
Und so bediente Leon seine Sächsische IV K unfallfrei bis zum Zielbahnhof Neustadt. Elektroniker wie Robert Eckert (39) passten zusätzlich auf, dass keine Bahnen kollidierten.
Museumschef Lothar Hanisch (70) war zufrieden mit der Selbstfahr-Premiere: "Viele haben daheim nur einen Kreis, hier können sie eine große Runde fahren und haben eine tolle Kulisse."
Insgesamt hätten sieben Besucher (mit Anhang) eigene Loks mitgebracht, weitere sieben lenkten vorhandene Museumsbahnen selbst.
Titelfoto: Thomas Türpe