Olaf Schuberts Bruder renoviert gammeliges Ferienheim: Der Staat hilft dabei!
Kleinhennersdorf - Die Heymannbaude in Kleinhennersdorf (Sächsische Schweiz) war einst Kneipe, Betriebsferienheim, Dorfplatz - und lange Zeit vergessen. Ihr Makler empfahl "Neu"-Besitzer Torsten Haubold (48) sogar den Abriss. Seine kulturschaffenden Pläne für die baufällige Residenz brachten ihm nun einen Millionensegen.
Dass Fischgrätparkett im Saal liegt, lässt nur sein Knarzen unter der schwarzen Tanzmatte vermuten. Haubold zeigt auf glänzend erhaltene Vertäfelungen der 1930er-Jahre.
Über die Verbauungen zu DDR-Zeiten runzelt er die Stirn. Die bekannten Falten darauf teilt er sich erkennbar mit seinem prominenten Bruder, Comedian Olaf Schubert (56).
Im Mai 2022 kaufte Haubold das 6300 Quadratmeter große Grundstück. "Wir sind hergezogen, weil wir einen erhaltenswerten Ort gefunden haben. Wo Projektieren noch Sinn macht und man ungestört ist."
Die Baude in der Gemeinde Gohrisch liegt auf Sichthöhe des Elbsandsteingebirges. Im Herzen des 1500 Quadratmeter großen Hauses ruht das bereits hergerichtete Erdgeschoss mit Saal und Café-Stube. Über den Fischgräten tanzen seit einem Jahr knapp 40 Vorschulkinder und Erwachsene.
Torsten Haubold freut sich riesig über Fördersumme
Das Ganze soll ein Ort kultureller Begegnung werden - "von hier für hier", sagt Helena Fernandino (45), künstlerische Leiterin, Choreografin, Haubolds Freundin. "Viele reden davon, Kultur in den ländlichen Raum zu bringen. Aber der ländliche Raum hat ja Kultur, die sich aus der Gemeinschaft vor Ort entwickelt hat!"
Und Kultur wollen sie genau diesem Platz geben - und veranstalteten zuallererst einen Kinderfasching fürs Dorf.
Darüber hinaus ist noch einiges zu tun. Im Obergeschoss der einst drittstärksten Gastronomie der Sächsischen Schweiz frisst sich Schimmel durchs Gebälk, das Dach leckt, Zwischendecken des ehemaligen DDR-Betriebsferienheims brachen ein.
Für die "Ertüchtigung des Kulturorts Heymannbaude" erhielten sie gut eine Million Förder-Euro der Bundesregierung. "Wir freuen uns riesig", sagt Haubold.
Auch wenn die Förderung nur die Hälfte der Baukosten trägt. "Durch das Geld bleibt die Baude der Öffentlichkeit erhalten. Und wir machen's öffentlich zugänglich. Irgendwie ..." Am morgigen Dienstag könnt Ihr Euch selbst ein Bild machen: ab 19 Uhr beim "ErzählCafé" in der Baude.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel (2)