Natürlich die Natur genießen: Nacktwanderer erobern die Sächsische Schweiz
Pirna - Wird die Sächsische Schweiz zum globalen Hotspot der Nackedeis? Für die Sächsischen Naturistentage setzt der Nacktwanderverein aus dem Elbtal zunehmend auf internationale Gäste.
Mit Erfolg. Denn in der weltweiten Szene der Nacktivisten hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die Menschen im Osten Deutschlands relativ unverkrampft mit entkleideten Körpern umgehen.
"Das bedeutet für mich Freiheit", sagt Martin Nitsche, überzeugter Nacktwanderer und -radler. "Ohne Kleidung bin ich der Natur ein Stück näher, die Eindrücke sind direkter."
Was einst mit scheel beäugten Einzelkämpfern begann, hat sich in den letzten Jahren im Raum Dresden zu einer Bewegung gemausert.
Und so haben sich für die Naturistentage in der Sächsischen Schweiz (ab 22. Juli) wieder einige internationale Gäste angemeldet, etwa aus Griechenland, Frankreich, Kanada oder Tschechien.
Nitsche: "Nur unser Gast aus Singapur musste leider wegen der Corona-Folgen absagen, will aber im kommenden Jahr wieder dabei sein."
Die bisher größte internationale Nacktwandergruppe gab es mit 50 Teilnehmern in Österreich - doch die Sachsen holen auf.
Nitsche: "An einigen Tagen werden wir in diesem Jahr zwischen 35 und 45 Wanderer sein." Auch eine Kanutour der Nackten ist geplant. Info: nacktwanderfreunde.de
Verstohlene Blicke und Getuschel
Verstohlene Blicke und Getuschel bemerken die Naturisten dabei schon noch gelegentlich, aber kaum noch Ablehnung. "Die Leute gehen zunehmend locker und aufgeschlossen mit uns um", sagt Nitsche. "Man nimmt uns eher als Sportler wahr." Provozieren wollen die Nackten ohnehin nicht - nur die Freiheit genießen.
Titelfoto: Eric Münch, Martin Nitsche