Nach dem Großbrand: Die Böhmische Schweiz lockt mit Schnäppchen-Urlaub
Pirna - Nur langsam kehren die Touristen nach dem Großbrand in die Böhmische und Sächsische Schweiz zurück. Auf tschechischer Seite lockt der Tourismusverband Böhmische Schweiz deshalb seit 1. November mit einer Rabatt-Aktion Gäste in die Region.
In mehr als 50 Hotels und Pensionen der Böhmischen Schweiz und Umgebung erhalten Touristen über ein Vouchersystem ab zwei Übernachtungen (bis zu sieben Übernachtungen) pro Person und Übernachtung 300 Kronen (etwa 12 Euro) Rabatt.
Eine vierköpfige Familie kann bei einem einwöchigen Aufenthalt somit 336 Euro sparen (pomahej.ceskesvycarsko.cz/, ab 1. Dezember auch auf Deutsch).
Die Idee kam vom Tourismusverband. Auf böhmischer Seite waren die Gästezahlen im Sommer insgesamt um 60 Prozent eingebrochen. Je 200.000 Euro gaben der Bezirk Usti nad Labem und der tschechische Staat für die Aktion, die bis Ende Mai 2023 läuft.
"Schon in den ersten drei Stunden buchten mehr als 100 Gäste Urlaub über das Portal", so Jan Smid (40), Chef des Tourismusverbandes Böhmische Schweiz.
Tourismusverband Sächsische Schweiz wählt einen anderen Weg
Damit verbunden ist außerdem die freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Bezirk Usti. Smid ist optimistisch, viele deutsche Gäste anlocken zu können. Ende Oktober waren am gut besuchten Prebischtor 70 Prozent der Touristen Deutsche, sagt er.
"Wir als Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. haben einen anderen Weg gewählt", sagt Chef Tino Richter (50). Seit August bis Ende Oktober 2022 wurden für alle Neubuchungen über den Verband 10 Prozent für den Wiederaufbau gespendet.
11.000 Euro wurden bereits gesammelt. Der Verband setzt auf langfristige Ziele: Seit 2020 lockt die "Gästekarte mobil" mit freier Fahrt in Bus und Bahn.
In der tschechischen Aktion sieht man in Sachsen indes keine Gefahr. "Für die Gesamtregion Sächsisch-Böhmische Schweiz sehen wir es sogar positiv, wenn wir Aufmerksamkeit bekommen und neue Gäste gewinnen", so Richter.
Die gute Nachricht: Die Oktoberferien zeigten einen deutlichen Aufwärtstrend. "Wir hoffen auf eine stabile Wintersaison und denken, dass die Folgen des Waldbrandes dann auf das Jahr 2023 kaum Auswirkungen mehr haben werden."
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/ondrejprosicky/Daniel Förster