Mit Helikopter und Bodentrupps: Polizei und Nationalpark auf Jagd nach Zündlern

Bad Schandau - Hochsommerliche Temperaturen und Ferienzeit: Derzeit zieht es Massen an Touristen in die Sächsische Schweiz. Manche bleiben auch über Nacht im Wald, gefährden mit Lagerfeuern die Natur. Darum waren Polizei und Nationalparkverwaltung bereits zum zweiten Mal in der Luft und am Boden gegen die Wildzündler im Einsatz.

Nationalparkleiter Ulf Zimmermann (49, l.) und Erster Polizeihauptkommissar Iven Eißner (51) zeigen die Reste einer illegalen Feuerstätte im Basteigebiet.
Nationalparkleiter Ulf Zimmermann (49, l.) und Erster Polizeihauptkommissar Iven Eißner (51) zeigen die Reste einer illegalen Feuerstätte im Basteigebiet.  © Steffen Füssel

Neun Teams am Boden, eins in der Luft. Per Hubschrauber geht die Polizei gegen die illegalen Feuerstellen vor. "Der Helikopter startet von Pirna aus, fliegt rund anderthalb Stunden", sagt Erster Polizeihauptkommissar Iven Eißner (51), der den Einsatz von einem Parkplatz bei Mittelndorf leitet. "Das ist eine Strecke, die den ganzen Nationalpark abdeckt."

In der mobilen Einsatzzentrale zeigt der Bildschirm eine Karte mit den Standorten der Bodenteams und des Helikopters. Auf einem anderen wird das Bild der hochauflösenden Wärmebildkamera übertragen.

"Wenn am Boden jemand auf sein Handy schaut, kann man das mit der Kamera sehen", so Eißner. "Feuerschein erkennen wir auch unter Felsdächern."

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Damit sich die Polizisten am Boden nicht verirren, werden sie von Rangern begleitet. Einer sitzt auch in der Einsatzzentrale.

Bußgeld für ein Feuer im Wald liegt bei 1000 Euro

Polizei und Nationalpark gingen am Wochenende gegen Zündler im Nationalpark vor.
Polizei und Nationalpark gingen am Wochenende gegen Zündler im Nationalpark vor.  © Steffen Füssel

Kaum abgehoben, schon entdeckt das fliegende Auge ein erstes Feuer. Allerdings kein verbotenes, sondern eines auf einem Privatgrundstück. Auch ein Pärchen, das es sich an einsamer Stelle neben einem Auto bequem gemacht hat, interessiert die Polizei nicht.

Ein heller Schein in der Diebeshöhle am Quirl umso mehr: Die Kamera zoomt heran, schon ist eine Gruppe um ein loderndes Lagerfeuer zu sehen. Ein Bodenteam macht sich auf den Weg, stellt vor Ort 15 Personen.

"In einem solchen Fall wird zuerst das Feuer ausgemacht", erklärt Eißner. "Anschließend werden die Personalien aufgenommen und je nach Lage entschieden, ob die Gruppe den Wald verlassen muss."

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Das Bußgeld für ein Feuer im Wald liegt bei rund 1000 Euro. Die Gruppe in der Diebeshöhle war nicht die einzige am Wochenende: Bei Kleingießhübel bemühten sich zwei Wanderer vor seinem Zelt, ein Feuer zu entfachen.

Die zahlreichen Boofer lässt die Polizei weiterschlafen, auch wenn einer sich dabei noch eine Kerze angemacht hat.

Bei Mittelndorf (Sebnitz) stand die mobile Einsatzzentrale.
Bei Mittelndorf (Sebnitz) stand die mobile Einsatzzentrale.  © Steffen Füssel
Diese Boofer hatten keine Ahnung, dass sie vom Hubschrauber aus beobachtet wurden. Aber: kein Feuer, kein Ärger.
Diese Boofer hatten keine Ahnung, dass sie vom Hubschrauber aus beobachtet wurden. Aber: kein Feuer, kein Ärger.  © Steffen Füssel

Fazit: "Es macht mich betroffen, dass wir immer wieder Leute finden, die hier feuern", sagt der Einsatzleiter. "Das ist brandgefährlich bei dem trockenen Boden." Er geht davon aus, dass dies nicht der letzte Kontrollflug dieses Jahr gewesen sein wird ...

Titelfoto: Steffen Füssel

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