Doch kein Abriss der Elbbrücke? Das sagt Experte

Bad Schandau - Experte macht Hoffnung! Womöglich ist die derzeit gesperrte Elbbrücke von Bad Schandau noch zu retten.

Nach Ansicht von Steffen Marx (55), TU-Professor am Dresdner Institut für Massivbau, könnte auch eine Reparatur der Bad Schandauer Elbbrücke infrage kommen.
Nach Ansicht von Steffen Marx (55), TU-Professor am Dresdner Institut für Massivbau, könnte auch eine Reparatur der Bad Schandauer Elbbrücke infrage kommen.  © Stefan Häßler

"Die große Befürchtung, dass die Brücke so kaputt ist wie die Carolabrücke in Dresden, hat sich in Luft aufgelöst. Die Spannungsrisskorrosion wie an der Carolabrücke findet hier nicht statt", erklärte Ingenieur Steffen Marx (55) nach dem erfolgten Belastungstest gegenüber dem MDR.

Während des Versuchs hätten Gewichte von bis zu 220 Tonnen keinerlei Schäden verursacht. "Das Bauwerk verhält sich sehr gutmütig und so, wie wir es in unseren Rechenmodellen erwartet hatten", zeigt sich der TU-Professor erleichtert.

Er wolle daher dem Sächsischen Landesamt für Straßenbau und Verkehr als Eigentümer empfehlen, die Elbquerung für den Verkehr bis 7,5 Tonnen und mit Ampelschaltung auch für schwerere Busse und Lkw freizugeben.

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Daneben macht Marx einen weiteren Vorschlag: "Wir hatten jetzt keine Schäden. Wenn die Lage doch nicht so kritisch ist, wie zuerst befürchtet, müssen wir klären, ob die Brücke nicht doch repariert werden kann."

Dafür sei es erforderlich, den Beton zu überprüfen. "Da ist Kies verwendet worden, der sich nicht hundertprozentig mit dem Beton verträgt. Wir kennen das als Betonkrebs von Autobahnen."

Untersuchungen müssten herausfinden, ob das Aufquellen des Betons schon abgeschlossen oder noch im Gang ist. "Danach kann man über die Zukunft der Brücke reden", so Marx. Vielleicht seien die Behelfsbrücke für 31 Millionen und der Ersatzneubau für rund 70 bis 100 Millionen Euro dann doch nicht nötig.

Titelfoto: Stefan Häßler

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