Sächsische Schweiz plant Tourismus ohne Brücke, doch wie?

Bad Schandau - Die Tourismussaison in der Sächsischen Schweiz steht vor der Tür. Aber: Die Elbbrücke in Bad Schandau bleibt mindestens bis Ende Juni gesperrt. Um die Touristenströme trotzdem zu bewältigen, will der Landkreis das Angebot im ÖPNV verdichten. Die Wasserpolizei mischt ebenfalls mit.

Schöner Schwung, aber nutzlos: Die Elbbrücke bei Bad Schandau bleibt bis Ende Juni gesperrt. Erst dann entscheidet sich, wie es weitergeht.  © Eric Münch

Der Startschuss dazu fällt mit dem Sommerfahrplan ab dem 29. März. Dann wird laut Auskunft des Landratsamts in Pirna die Buslinie 254 nach Hohnstein und der Bastei auf einen ganztägigen Stundentakt sieben Tage die Woche erweitert.

Neu ist auch ein Stundentakt auf der Linie 242 von Montag bis Freitag zwischen Königstein und Rosenthal-Bielatal. "Wir sind gerade noch in der Detailplanung", sagte Sabine Schuricht, Marketing-Leiterin bei der kreiseigenen Verkehrsgesellschaft RVSOE.

Das wird vor allem Pendler erleichtern: In Bad Schandau wird die Fährverbindung zwischen dem linken und dem rechten Elbufer kürzer. Verkehrt die Fähre bisher vom Anleger am Bahnhof über den Elbkai in der Stadt, also diagonal über die Elbe, soll sie dann direkt den großen Elbparkplatz gegenüber anlaufen und dazu den Anleger der Wasserschutzpolizei nutzen.

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"Der Dienstbetrieb der Kolleginnen und Kollegen wird dadurch nicht beeinträchtigt", sagte die Sprecherin der zuständigen Bereitschaftspolizei, Almut Sichler (42), auf TAG24-Anfrage.

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Tino Richter (53) vom Tourismusverband sagt, Pendler seien von der Sperrung stärker betroffen als Urlauber.  © Amac Garbe

Infos vom Tourismusverband gibt es über Social Media

Ein verstärktes Busangebot soll Urlauber und Tagestouristen von Bad Schandau unter anderem zur Bastei bringen - und damit zu einer Verringerung des individuellen Straßenverkehrs beitragen.  © picture alliance/dpa/Robert Michael

Der Tourismusverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wird den Gästen, die von weiter her anreisen, zudem die Route über die A4, Neustadt und Sebnitz nach Bad Schandau und die rechtselbische Seite empfehlen.

Wie Geschäftsführer Tino Richter (53) sagte, sollen dazu Karten erstellt und die Infos hauptsächlich über Social Media ausgespielt werden. "Wir wollen deutlich machen, dass es für Gäste keine Einschränkung des Urlaubserlebnisses gibt", so Richter. Er geht davon aus, dass die Branche durchaus an die Zahlen des Vorjahrs anknüpfen kann.

2024 zählten die Übernachtungsbetriebe mit mehr als 20 Betten insgesamt 1,7 Mio. Übernachtungen. Dazu kommen die Zahlen aus privaten Angeboten und die geschätzt acht Mio. Tagesgäste. Richter: "Wir haben einen großen Vorteil: In der Sächsischen Schweiz ist es beiderseits der Elbe schön."

Die Fähre fährt künftig direkt zwischen den Anlegern Bahnhof (linkselbisch) und Wasserschutzpolizei/Großparkplatz (rechtselbisch).  © Eric Münch

Gratis ist das alles nicht zu haben. Verursachte die Verstärkung des Fährverkehrs seit 7. November bereits zusätzliche Kosten von rund 100.000 Euro pro Monat, rechnet das Landratsamt mit weiteren monatlichen Mehrkosten von 200.000 Euro für die Erweiterung im Busverkehr.

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