Bad Düben - Nachdem am Mittwochvormittag die Oberschule Bad Düben wegen einer zunächst unbekannten Substanz evakuiert werden musste, ermittelt die Polizei nun gegen einen 16-jährigen Schüler.
Der Jugendliche hatte die Flüssigkeit auf einer Toilette versprüht. Wie sich inzwischen herausstellte, handelte es sich offenbar um Reizgas.
Kurz nach 10 Uhr wurde die Polizei per Notruf über den Vorfall informiert, nachdem mehrere Schüler über Atemwegsreizungen geklagt hatten.
Beamte sowie Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst eilten daraufhin zum Ort des Geschehens. Währenddessen hatte die Schulleitung bereits damit begonnen, das Gebäude zu evakuieren.
Die Feuerwehr rückte mit Atemschutz und Dekontaminierungsgerät an. Die Schüler wurden indes in der Turnhalle untergebracht. Erste Eltern trafen am Mittag ein, um ihre Kinder vom Ort des Geschehens abzuholen.
Rund 20 Personen medizinisch betreut
Gegen 13.30 Uhr wurde die Schule schließlich wieder freigegeben. Lediglich die Toilette blieb noch gesperrt.
Rund 20 Personen mussten medizinisch betreut werden, wie die Polizei am Nachmittag mitteilte. "Bis auf eine Person wurden alle zur weiteren medizinischen Abklärung in umliegende Krankenhäuser gebracht", so Polizeisprecherin Lübcke.
Zunächst hieß es, dass sich unter den Betroffenen neben mehreren Kindern sowie einem Hausmeister auch ein Lehrer befunden haben soll. Dies wurde inzwischen vonseiten der Polizei widerlegt. "Lehrer waren nicht betroffen", sagte Lübcke.
Die Polizei hatte derweil bereits Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen, befragte Zeugen und sicherte Spuren. Dies brachte die Beamten schließlich auf die Spur des 16-Jährigen, der inzwischen als Tatverdächtiger in Betracht kommt.
Gegen den Teenager wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Erstmeldung vom 29. Januar, 12.02 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 17.46 Uhr.