Sächsische Kleinstadt hofft auf den UNESCO-Welterbe-Titel
Herrnhut - "Kleine Stadt von Welt" wird Herrnhut gern genannt. In den mehr als 300 Jahren seiner Existenz hat der Ort große Strahlkraft entwickelt. Nun könnte er mit einem begehrten Titel belohnt werden.
Wie aus einem Guss wirkt das kompakte Straßenbild von Herrnhut. Die sächsische Kleinstadt ist der Ursprung für die Evangelische Brüdergemeine. Glaubensflüchtlinge aus Mähren hatten den Ort 1722 gegründet.
Als sich die Brüder-Unität später weltweit ausbreitete, trugen Missionare aus der Oberlausitz auch den Bauplan für neue Siedlungen in andere Länder.
Mit Christiansfeld in Dänemark wurde eine davon bereits 2015 als Welterbe der UNESCO anerkannt.
Über einen transnationalen Erweiterungsantrag soll Herrnhut nun selbst auf die Liste kommen.
Die Stadt strebt die Anerkennung gemeinsam mit Bethlehem in Pennsylvania/USA und Gracehill in Nordirland an. Mit großer Spannung wird daher die Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees erwartet, das vom 21. bis 31. Juli in Neu-Delhi tagt - denn die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine sind zur Aufnahme in die Welterbeliste empfohlen.
"Wir sehen der Entscheidung sehr optimistisch entgegen", sagt der Leiter des Herrnhuter Kultur- und Fremdenverkehrsamtes, Konrad Fischer. Nach seinen Angaben wird auch eine kleine Delegation der Stadt nach Indien reisen. Für den 27. Juli ist zudem ein Bürgerfest in Herrnhut geplant, dann hoffentlich zur Feier der Verleihung des UNESCO-Titels.
Titelfoto: dpa | Sebastian Kahner