Sächsische Azubis unzufrieden: Lange Fahrzeiten und Überstunden!
Dresden - Der aktuelle Ausbildungsreport der DGB-Jugendorganisation fällt für Sachsen durchaus bescheiden aus.
Es mangele vor allem vielfach an der Qualität der Lehre, heißt es in der Erhebung.
Ausbilder im Freistaat sind bei 13 Prozent ihrer Schützlinge "selten" bis "nie" präsent. Das geht aus dem im Zweijahresrhythmus erscheinenden Ausbildungsreport der DGB-Jugend Sachsen hervor.
Die Azubis beklagen darüber hinaus lange Fahrzeiten und mangelhafte Vergütung, auch Überstunden.
Dennoch ist die Zufriedenheit mit der Lehre insgesamt überdurchschnittlich. 71 Prozent der Befragten gaben an, mit der Ausbildung mindestens zufrieden zu sein.
"Wer nach Fachkräften ruft, darf die Qualität der Ausbildung nicht vernachlässigen", mahnte die stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende Daniela Kolbe (44).
Kritik an fehlender Struktur
Vincent Seeberger (37), DGB-Jugendsekretär, bemängelte zudem das Fehlen einer Struktur, wie sie Studierenden mit dem Studentenwerk zur Verfügung steht.
Stationäre Wohnmöglichkeiten am Ausbildungsort wie die Studentenheime am jeweiligen Hochschulort gäbe es in Sachsen nicht, sagte Seeberger und forderte eine entsprechende Initiative der Staatsregierung.
Für den Report wurden insgesamt 1845 Fragebögen von Azubis ausgewertet.
Titelfoto: Guido Schiefer