Sachsens Polizei mangelt es an Klettverschlüssen!
Dresden - Da hilft auch Perwoll nicht: Seit Mittwoch müssen uniformierte Polizisten in Sachsen eine individuelle Kennzeichnung tragen. Doch für die Klettverschlüsse gibt es nicht an allen Kleidungsstücken der Uniform genügend "Flauschfläche". Kein Scherz!
Die Kennzeichnung besteht aus dem Landeskürzel "SN" sowie einer fünfstelligen anonymisierten Ziffernfolge, so das sächsische Innenministerium.
Die Beamten sollen durch die Kennzeichnung zwar individuell identifizierbar sein, sie können zum besseren Selbstschutz aber wählen, welche von drei individuell zugewiesenen Ziffernfolgen sie zu welchem Einsatz tragen.
Befestigt wird die Kennzeichnung an der Oberbekleidung mithilfe von Klettverschlüssen. Und da liegt der Hase im Pfeffer.
"Das Tragen der Wechselkennzeichnung an der bisherigen Körperschutzausrüstung ist aufgrund fehlender Flauschflächen nicht möglich", heißt es dazu aus dem Innenministerium.
Wie bitte? Richtig gehört: Der sächsischen Polizei fehlt es an "Flauschflächen"!
Neues Beamtengesetz kostet 5,5 Millionen Euro!
Aber nicht überall. An Einsatzoveralls, Regenblousons, Gerätewesten, Fleecejacken und Außentragehüllen der ballistischen Schutzweste können die Klettschilder bereits angebracht werden.
Die restlichen Kleidungsstücke sollen im Zuge der geplanten Beschaffung von neuer modularer Körperschutzausrüstung folgen. Die biete dann auch die Möglichkeit, die Klettschilder zu befestigen, so das Ministerium.
Die Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft der Polizei hat die neue Dienstkleidung bereits. Die anderen Einheiten der Bereitschaftspolizei sind noch dieses Jahr dran, die Polizeidirektionen erst im nächsten.
Hintergrund ist das Gesetz zur Stärkung der Verfassungstreue im öffentlichen Dienst. Mit der Neufassung des Paragrafen 136a Sächsisches Beamtengesetz sind uniformierte Polizeibedienstete im Einsatz verpflichtet, eine individuelle Kennzeichnung zu tragen.
Kostenpunkt: 5,5 Millionen feste, nicht flauschige Euro.
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