Sachsens neuer Wald-Atlas zeigt optimale Standorte für Windräder
Dresden - Das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat einen neuen Wald-Atlas online gestellt. Die Daten, die über das Geografische Informationssystem (GIS) abrufbar sind, besitzen den Charakter von politischem Sprengstoff: Grundstücksgenau zeigen sie, welche Waldflächen als Standorte für Windenergie-Anlagen (WEA) geeignet sind.
Der neue Kartendienst visualisiert, ob ein Waldstück nach den Kriterien des Naturschutzes, des Forstes und des Wasserrechts grundsätzlich als Standort im Rahmen der Landesgesetze geeignet ist für die Errichtung von Windrädern. Ob Windräder auf diesen Flächen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigungsfähig sind, zeigen die Daten allerdings nicht.
Drei Kategorien von Flächen unterscheidet man auf der GIS-Plattform: nicht verfügbare (Kategorie A), eventuell - nach standortbezogener Prüfung - verfügbare (Kategorie B) sowie grundsätzlich geeignete (Kategorie C) Waldareale.
Entsprechend dieser Zuordnung liegen etwa zehn Prozent des Gesamtwaldes in Gebieten ohne Restriktionen (Kategorie C) und etwa 25 Prozent des Gesamtwaldes in Gebieten mit standortbezogener Einzelfallprüfung (Kategorie B).
In Sachsen können seit diesem Jahr Windräder auch außerhalb von Vorrang- und Eignungsgebieten errichtet werden. Dass Windräder auch in Wälder gepflanzt werden, ist grundsätzlich nicht mehr ausgeschlossen.
Derzeit sind dem Umweltministerium von Wolfram Günther (49, Grüne) insgesamt sieben Standorte in Waldgebieten bekannt, die laufende Genehmigungsverfahren von Windenergieanlagen betreffen.
"Die betroffenen Waldgebiete liegen in den Landkreisen Zwickau und Görlitz sowie im Erzgebirgskreis", erklärt Burkhard Beyer für das Ministerium. Wie der Bau von WEA im Staatswald umgesetzt werden soll, ist noch in Abstimmung.
Titelfoto: Bildmontage: Soeren Stache/dpa, Screenshot/Geoportal Sachsenatlas