Sachsen trinken weniger Bier, doch diese Zahl steigt
Dresden - Sachsens Brauereien verkaufen weniger Bier. Nicht einmal die Europameisterschaft im eigenen Land konnte dem Bierkonsum einen Schub verleihen. Kurios: Parallel dazu steigt die Zahl der Braustätten.
![Der Bierabsatz in Sachen ist rückläufig. Das gilt auch für andere Bundesländer. Nur Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt machen die Ausnahme von der Regel.](https://media.tag24.de/951x634/j/y/jyz8ydty34lf5uf840ea1cq2fywc4fn9.jpg)
Die sächsischen Brauereien haben im vergangenen Jahr erneut weniger Bier verkauft. Insgesamt ist der Absatz im Vergleich zu 2023 um drei Prozent auf rund 666 Millionen Liter gesunken, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Damit setzt sich ein seit 2015 anhaltender Trend fort. Der Absatz nahm seither im Freistaat um rund 22 Prozent oder 190 Millionen Liter ab. Auch bundesweit gab es 2024 einen Rückgang von 1,4 Prozent auf 8,3 Milliarden Liter.
Als Gründe für die Entwicklung nennt Thomas Gläser (53) vom sächsischen Brauereibund die demografische Entwicklung und geänderte Lebensgewohnheiten. Dazu gehört auch der steigende Konsum von alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken.
Die beiden Getränkearten werden in der Statistik nicht separat erfasst. "Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren zahlreiche Gastronomiebetriebe - vor allem im ländlichen Raum - ihre Öffnungszeiten deutlich nach unten angepasst oder ganz geschlossen haben", teilte er mit.
Hoffnungsschimmer brachte das Jahresende
![Die Zahl der Braustätten im Freistaat steigt. 2022 eröffneten Nicole Kocksch und Maik Richter ihre Brauerei ProBier in Cunewalde (Kreis Bautzen).](https://media.tag24.de/951x634/d/5/d5iy6yevkhid9rc08scy34bkbur9dvct.jpg)
![Geschlossene Gaststätten sind ein Grund für den Rückgang, geänderte Konsumgewohnheiten ein weiterer. Alkoholfreies Bier ist heute beliebter denn je.](https://media.tag24.de/951x634/h/o/ho3v2hykfpmiwaxuhjy587ce1adlabw2.jpg)
Eine gegenläufige Entwicklung ist bei den Braustätten in Sachsen zu beobachten, also bei Brauereien und Hausbrauereien, die überwiegend oder ausschließlich für den Ausschank in der Gaststätte produzieren.
Laut Gläser zählte Sachsen 1995 insgesamt 32 Braustätten, im vergangenen Jahr waren es 82, wobei die Hausbrauereien inzwischen zahlenmäßig überwiegen.
Einen Hoffnungsschimmer brachte das Jahresende: Im Dezember gab es entgegen dem Bundestrend (minus 1,6 Prozent) in Sachsen ein Absatzplus im Vergleich zum Vorjahresmonat (rund 506.000 Hektoliter, plus 4,6 Prozent). "Wir hoffen, dass wir diesen positiven Schub ins neue Jahr mitnehmen können", so Gläser.
Titelfoto: Thomas Türpe