Sachsen sichert seine Grenzen stärker vor Schleusern!
Dresden - Sachsen will mehr Polizisten in die Gebiete an den Grenzen zu Tschechien und Polen schicken, um der zunehmenden Schleuserkriminalität Einhalt zu gebieten.
Die Landespolizei arbeite dabei eng mit der Bundespolizei zusammen und setze dabei auch die schon bestehenden gemeinsamen Fahndungsgruppen gezielt ein, sagte Landesinnenminister Armin Schuster (62, CDU) am Dienstag.
Auch Einheiten der Bereitschaftspolizei sowie der Polizeidirektionen in Sachsens Grenzregionen nähmen Kontrollen vor. Es gehe sowohl um "offene als auch gedeckte Maßnahmen" von Beamten in Zivil.
Schuster zufolge ist die grenzüberschreitende Kriminalität in jüngster Zeit sprunghaft angestiegen. Die Schleuser gingen dabei immer skrupelloser vor.
Es sei nicht mehr die Frage, ob es zu einer Katastrophe bei der Schleusung komme, sondern nur noch wann, sagte er. Oft würden Flüchtlinge nachts auf freiem Feld ausgesetzt, auch mit Kindern.
Wie viele Landespolizisten genau zum Einsatz in Grenznähe geschickt werden, wollte Schuster nicht sagen. Man fokussiere sich dabei auf die kommenden drei Monate, da die Flüchtlingszahlen in den Vergleichszeiträumen der vergangenen Jahre besonders hoch gewesen seien.
Man habe Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) wiederholt um Grenzkontrollen - so wie an der Grenze zwischen Bayern und Österreich - ersucht. "Dem ist sie bisher nicht gefolgt." Vereinbarte Maßnahmen hätten bisher keinerlei Wirkung gezeigt. "Deswegen handeln wir."
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Norbert Neumann