Sachsen: Nazis überfallen Flüchtlingsheim und greifen Jugendliche an
Sebnitz - Nazi-Überfall in der sächsischen Provinz!
Wie die Polizei am heutigen Sonntag mitteilte, kam es am Samstagabend in Sebnitz (bei Dresden) zu einem heftigen Übergriff auf ein Flüchtlingsheim.
Vier mutmaßliche Nazis traten dort in der Langen Straße die Hintertür eines Hauses ein, in dem Flüchtlinge aus Afghanistan leben. Zwei der maskierten Männer schlugen in der Folge auf einen 18-jährigen Bewohner ein und schubsten ihn gegen eine Wand. Danach warfen sie Gegenstände nach dem jungen Afghanen sowie einem weiteren Bewohner, der gerade einmal 16 Jahre alt ist.
Während des Überfalls riefen sie fremdenfeindliche Parolen. Erst als weitere Bewohner den beiden Angegriffenen zur Hilfe eilten, flohen die vier Fremden.
Die sofort alarmierte Polizei suchte daraufhin nach den Rechtsextremisten, konnte aber keine Tatverdächtigen mehr finden.
Nach dem üblen Vorfall wurde der 18-Jährige vor Ort von Ärzten versorgt. Der 16-Jährige blieb unverletzt.
Zweiter Nazi-Vorfall in Sachsen innerhalb eines Wochenendes
Jetzt ermittelt der Staatsschutz der Dresdner Polizeidirektion zu den Umständen der Tat. Wer verdächtige Personen in der Nähe des Tatorts gesehen hat, soll die Ermittler anrufen: 0351/4832233.
Bezeichnend: Es handelt sich nicht um die einzige Nazi-Attacke in Sachsen an diesem Wochenende! In Görlitz wurden am Freitagabend zwei Personen in ihrer Wohnung überfallen.
Die Tatverdächtigen skandierten verfassungsrechtliche Parolen und zeigten zudem derartige Symbole. Vermutlich handelte es sich um "Sieg Heil"-Rufe und Hitlergrüße. Auch in diesem Fall sucht die Polizei nach Zeugen.
Titelfoto: dpa/Christophe Gateau