Sachsen macht Jagd auf Steuersünder: In dieser Stadt gab's 2023 das meiste Geld zu holen
Dresden/Chemnitz/Leipzig - Wenn es um seine Steuereinnahmen geht, dann kennt Vater Staat keine Gnade. Auch in Sachsen sind Fahnder des Fiskus Steuersündern hartnäckig auf den Fersen - und holen so die unterschlagenen Millionen ans Licht.
Die 111 Steuerfahnder des Freistaats haben im vergangenen Jahr 77 Millionen Euro an hinterzogenen Abgaben aufgespürt.
Laut Finanzministerium ermittelten sie in 975 Fällen und leisteten 721-mal Amts- und Rechtshilfe im Auftrag anderer Dienststellen.
Mit gut 48 Millionen Euro entfällt mehr als die Hälfte des aufgedeckten Steuerschadens auf die Umsatzsteuer. Dazu kamen knapp zwölf Millionen Euro Einkommens-, fast 5,4 Millionen Euro Gewerbe- und rund 4,3 Millionen Euro Lohnsteuer.
Mit über 3,3 Millionen Euro schlagen sonstige Steuern zu Buche sowie rund 1,43 Millionen Zinsen.
Viele Steuersünder in Leipzig
Mit über 41 Millionen Euro wurden die meisten verborgenen Steuern im Raum Leipzig aufgespürt.
Im Dresdner Raum konnten die Fahnder dem Staat 19,3 Millionen Euro nachträglich sichern, in der Region Chemnitz 15,9 Millionen Euro.
Laut Ministerium entfielen die "gewichtigsten" Einzelfälle mit je über einer Million Euro auf Umsatz- und Kapitalanlagenbetrug.
Doch auch in der Bau- und Immobilienbranche, der Gastronomie und im Rotlichtmilieu wurde millionenschwer getrickst.
Geldstrafen summieren sich auf über 800.000 Euro
Die Steuerfahndung leitete letztlich 234 Strafverfahren ein, die von Staatsanwaltschaften oder den Buß- und Strafsachenstellen der Finanzämter geführt werden.
Im Zuge der Ermittlungen verhängten Gerichte Freiheitsstrafen von insgesamt 35 Jahren sowie Geldstrafen und -auflagen in Höhe von über 800.000 Euro.
Die sächsische Steuerfahndung ist nach Ministeriumsangaben gut aufgestellt und mit anderen Ermittlungsbehörden (Europäische Staatsanwaltschaft, Polizei und Zoll) vernetzt, um national und international komplexere Fälle von Steuerbetrug aufzudecken.
Vor allem im Bereich der Wirtschaftskriminalität helfen IT-Forensiker dabei.
Titelfoto: Kevin Müller